Oberösterreich: Drogen-Affäre um Justizwachebeamte

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Zwei Justizwachebeamte - eine Frau und ein Mann - werden wegen Amtsmissbrauchs und Drogenhandels angeklagt. Sie sollen unter anderem im Gefängnis gedealt haben.

Die oberösterreichische Justiz beschäftigt sich mit einer Drogenaffäre um insgesamt zwei Justizwachebeamte und sieben weitere Personen. Gegen sie wurde - noch nicht rechtskräftig - Anklage wegen Amtsmissbrauchs und Suchtgifthandels erhoben, bestätigte das Landesgericht Steyr entsprechende Medienberichte.

Laut "Kronen Zeitung" soll eine Justizwachebeamtin, die selbst Drogen nehme, damit einen schwungvollen Handel innerhalb der Gefängnismauern betrieben haben. Zudem habe sie toleriert, dass ein Gefängnisinsasse ein verbotenes Mobiltelefon besaß. Mit diesem habe sie eine "intime Beziehung auf emotionaler Ebene" gehabt, wird aus der Anklage zitiert. Eine tatsächliche Beziehung soll sie mit einem weiteren Verurteilten gehabt haben, der beim Ausliefern und Verstecken der Drogen geholfen habe. Im Zuge der Ermittlungen sei noch ein weiterer, davon unabhängiger Verteilerkreis um einen Justizwachebeamten aufgeflogen, der ebenfalls mit Drogen gedealt habe.

Anklage wird zugestellt

Der Vizepräsident des Landesgerichtes Steyr, Christoph Mayer, wollte als Pressesprecher keine Stellungnahme zu Details in dem Fall abgeben. Er bestätigte lediglich, dass zwei Justizwachebeamte - eine Frau und ein Mann - wegen Amtsmissbrauchs und Suchtgifthandels angeklagt worden seien. Darüber hinaus habe die Staatsanwaltschaft Strafantrag gegen weitere sieben Personen wegen Beihilfe sowie Beitrages zu den genannten Delikten gestellt.

Die Anklage sei am 20. Juli beim Landesgericht eingegangen und werde nun zugestellt. Dagegen hätten die Beschuldigten noch bis etwa Mitte August die Möglichkeit eines Einspruches, machte Mayer aufmerksam. Erst wenn die Anklage rechtskräftig werde, sei ein Prozesstermin absehbar.

(APA)

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