Schlepper: 86 Flüchtlinge in Lkw auf A1 bei St. Pölten entdeckt

Auf der A1 wurden Flüchtlinge mit Kindern gefunden.
Auf der A1 wurden Flüchtlinge mit Kindern gefunden.APA/FOTOKERSCHI.AT
  • Drucken

Die Polizei entdeckte am Samstag auf der Westautobahn 86 Flüchtlinge in einem Klein-LKW. Die Erwachsenen und Kinder waren zwölf Stunden ohne Pause unterwegs. Mehrere kollabierten.

In einem Lastwagen auf der Westautobahn (A1) bei St. Pölten sind am Samstag 86 Flüchtlinge entdeckt worden. "Sie waren zwölf Stunden ohne Pause unterwegs", sagte ein Sprecher der Polizei. Unter den dutzenden Menschen in dem Klein-LKW waren laut Polizei auch 16 Kinder im Alter von fünf Monaten bis 14 Jahren und drei Jugendliche. 60 der Flüchtlinge stammen aus Afghanistan, 20 aus dem Irak, sechs aus Pakistan. Selbst erfahrene Polizisten seien schockiert gewesen, sagte der Sprecher.

Eine Polizeistreife habe den Klein-LKW bei der Raststation Völlerndorf an der A1 sei angehalten, weil das Fahrzeug überladen gewirkt habe. Der Lenker habe abrupt abgebremst, sei aus dem Führerhaus gesprungen und habe die Flucht ergriffen, schilderte der Polizeisprecher. Eine Fahndung - auch mit einem Hubschrauber und Diensthunden - blieb erfolglos. Derart viele Flüchtlinge bei einem einzigen Transport - dem bisher "mit Abstand schlimmsten" - seien in Niederösterreich zuvor nicht entdeckt worden.

Schwangere ins Spital gebracht

Eine im achten Monat Schwangere wurde ins Universitätsklinikum St. Pölten gebracht. Sie hatte bereits während des Transports einen Kreislaufkollaps erlitten. Auch Männer waren laut dem Sprecher kollabiert. Wo sie losgefahren waren, hätten die Flüchtlinge nicht sagen können. Sie hätten nur davon gesprochen, vor Antritt der Fahrt, die schließlich nahe St. Pölten endete, einen langen Fußmarsch hinter sich gebracht zu haben.

Das Rote Kreuz stellte nicht nur Getränke, sondern auch 50 Kilogramm Nudeln mit Sugo zur Verfügung, um die erschöpften Flüchtlinge zu versorgen. Die Ermittlungen der Polizei laufen noch.

In Österreich statt Deutschland ausgesetzt

Erst am Freitag hat die oberösterreichische Polizei hat die eine Gruppe von Flüchtlingen mit Babys und Kleinkindern aus Syrien in einem Waldstück nahe der A1-Autobahnabfahrt Allhaming (Bezirk Linz Land) aufgegriffen. Die sechs Erwachsenen hatten vier Jugendliche sowie zehn Minderjährige - darunter vier Babys - bei sich, teilte die Polizei mit.

Die Gruppe gab an, dass sie von einem Schlepper zu der Stelle gebracht worden sei. Er habe ihnen beim Aussteigen gesagt, dass sie schon in Deutschland seien. Die Menschen wurden vom Roten Kreuz mit Wasser versorgt und ins Polizeianhaltezentrum gebracht. Die Gruppe habe keinen Asylantrag gestellt, hieß es bei der Polizei.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.