Scholz kritisiert Sanktionen nach Auschwitz-Eklat

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Der ehemalige Landesschulrats-Präsident Kurt Scholz kritisiert die Sanktionen nach dem Auschwitz-Vorfall. Derartige "Drohgebärden" würden nur "Scheinanpassung" und "Heucheln" zur Folge haben.

Ein Schüler wird vom Unterricht ausgeschlossen, fünf Schüler erhalten eine Rüge und drei Lehrer werden zur Nachschulung geschickt: Das sind die Konsequenzen nach den Vorfällen einer Wiener Schulklasse im ehemaligen KZ Auschwitz. Wie das ORF Morgenjournal berichtete, kritisiert der ehemalige Wiener Landesschulratspräsident Kurt Scholz das: Die Sanktionen würden nur eine Scheinanpassung bewirken.

Scholz, der auch Präsident des Internationalen kann der Entscheidung von Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl wenig abgewinnen. Brandsteidl zufolge habe die Entscheidung der Disziplinarkonferenz zur Folge, dass Schüler bewusst werde, sich bei Besuchen in Konzentrationslagern angemessen zu verhalten.

"Halte nicht viel von Drohgebärden"

Der Ex-Landesschulratspräsident kritisiert das als Generalprävention, die wenig Positives bewirke: "Ich halte nicht viel von Drohgebärden, weil Drohgebärden bei jungen Menschen nur eines bewirken, nämlich eine Scheinanpassung, ein Heucheln, um im Schulleben zu überleben", sagte er am Dienstag in der ZIB2.

Dass einer der Schüler von der Schule verwiesen wird, hält Scholz für falsch: "Das ist im Grunde genommen eine sehr traurige Maßnahme. Man könnte auch sagen, das ist ein Armutszeugnis." Solche Schüler würden mehr Schule brauchen, anstatt vom Unterricht ausgeschlossen zu werden.

(Red.)

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