Freundin getötet: „Musste es machen“

Der Angeklagte legte am Landesgericht Salzburg am Montag ein Geständnis ab. Stimmen hätten ihm den Mord befohlen.

Salzburg. Am Landesgericht Salzburg hat am Montag der Prozess nach einer Bluttat begonnen. Ein 21-Jähriger ist wegen Mordes angeklagt. Er soll seine Exfreundin am 9. Oktober 2014 in Saalfelden mit rund 50 Messerstichen getötet haben. Der Angeklagte legte ein Geständnis ab. Stimmen hätten ihm den Mord befohlen.

Unter großen Sicherheitsvorkehrungen und im Beisein mehrerer Angehöriger des 19-jährigen Opfers eröffnete Richterin Bettina Maxones-Kurkowski die Verhandlung. Laut Staatsanwältin soll der Angeklagte die Tat geplant haben. Er habe dazu die Pinzgauerin in die Wohnung, in der er mit seiner Mutter wohnte, gelockt und sofort auf sie eingestochen. Das Opfer erlitt 50Stich- und Schnittwunden. Der Verdächtige verwendete für die Tat fünf Messer. Körperteile wurden herausgeschnitten, Gewebeteile fehlten und wurden auch nicht mehr gefunden. Er habe jene Gewebeteile gegessen, die auf dem Messer hängen geblieben seien, sagte der 21-Jährige. „Das verleiht menschliche Kraft.“

„Sonst wäre es kein Opfer“

Ob er die Frau tatsächlich umbringen wollte, fragte die Richterin. „Ja, sicher, sonst wäre es kein Opfer gewesen. Um das ist es ja gegangen. Ich habe gezielt ins Herz gestochen, das habe ich mir vorher im Internet angesehen, wie das genau funktioniert“, antwortete der bisher unbescholtene Mann. Der Angeklagte wirkte gefasst und ruhig. „Stimmen“ habe er erstmals 2011 gehört, als sein Onkel bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. „Sie sagten zu mir, dass sie mich holen werden. Wenn ich kein Opfer bringe, bin ich der Nächste.“

Die Verhandlung dauerte bis Montagabend und wird am Dienstag fortgesetzt. Der Strafrahmen bei Mord beträgt für den Angeklagten (er gilt als junger Erwachsener) fünf bis 20 Jahre Haft. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2015)

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