Drogenkonsum bei Jugendlichen steigt

Marijuana plants for sale are displayed at the medical marijuana farmers market in Los Angeles
Marijuana plants for sale are displayed at the medical marijuana farmers market in Los Angeles(c) REUTERS (DAVID MCNEW)
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Die Beschaffung von Drogen über das Internet nimmt zu, ist ein Ergebnis des aktuellen Suchtmittelberichts. Auch die Zahl der Anzeigen steigt.

Der am Montag vom Bundeskriminalamt veröffentlichte Lagebericht zur Suchtmittelkriminalität 2014 zeigt, dass das Internet neue Wege zur Drogenbeschaffung bietet. So würden psychoaktive Substanzen zumeist via Mausklick direkt aus China bestellt. Zudem sei generell ein steigender Drogenkonsum bei Jugendlichen zu erkennen.

Im Darknet würde Kriminellen ein virtueller Rückzugsraum und Anonymität geboten. Das Bundeskriminalamt habe diesen Trend erkannt und die Leitung eines EU-Projektes übernommen, in dem Drogenfahnder gemeinsam mit IT- und Cybercrime-Experten zwei Jahre im Darknet ermitteln. Ihr Ziel: Drogendealer festzunehmen und illegale Drogen sicherstellen.

Sieben Prozent mehr Anzeigen als 2013

2014 wurden in Österreich insgesamt 30.250 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz erstattet. Das bedeutet gegenüber 2013 einen Anstieg um rund sieben Prozent. Von diesen Anzeigen entfielen 29.674 auf strafbare Handlungen im Zusammenhang mit Drogen, 566 auf die Straftatbestände für psychotrope Stoffe und zehn Anzeigen auf solche für Drogenausgangsstoffe. Der Schwarzmarktwert des im Vorjahr sichergestellten Suchtgifts lag bei mehr 18 Millionen Euro.

Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen, betrafen im Vorjahr 18,8 Prozent der Anzeigen 18- bis Unter-21-Jährige. Die 5677 Fälle bedeuten eine deutliche Steigerung gegenüber 2013 mit 4852. Noch extremer die Steigerung der Anzeigen gegen 14- bis Unter-18-Jährige: 1880 gegenüber 1323.

Fehlendes Unrechtsbewusstsein

Die Polizei sei in ihrer täglichen Arbeit immer öfter mit einer Verharmlosung der Folgen und Gefahren sowie einem fehlenden Unrechtsbewusstseins seitens jugendlicher Konsumentinnen konfrontiert, beklagt das Bundeskriminalamt.

Gerade dieser Leichtsinn könne - in Verbindung mit unkontrolliertem Mischkonsum, unbekannten und oft hoch gefährlichen Beimengungen oder via Internet bestellten Suchtmitteln - gefährlich enden.

(APA)

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