2014: 167.000 Kinder bei Unfällen verletzt

21 Kinder starben nach Unfällen
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Unfälle bergen die höchsten Gesundheitsrisiken für Kinder. 73 Prozent der Unfälle passieren zuhause.

Alle drei Minuten wird in Österreich ein Kind Opfer eines Unfalls, etwa alle zwei bis drei Wochen stirbt dabei eines. Damit gehören Unfälle zu den höchsten Gesundheitsrisiken für Kinder. Im Vorjahr wurden in Österreich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) 167.000 bei Unfällen verletzt, um 4,4 Prozent mehr als 2013. 21 Kinder starben. Der Großteil passierte zu Hause und in der Freizeit.

In Wien gab es eine Steigerung der Unfälle von Kindern unter 15 Jahren um knapp sechs Prozent. Bei 26.100 Unfällen wurden Kinder verletzt. "Durch einfache Präventionsmaßnahmen wäre eine österreichweite Reduktion von bis zu 100.000 Kinderunfällen jährlich durchaus vorstellbar", sagte Othmar Thann, Direktor des KFV. "Volle Aufmerksamkeit - Null Unfälle!" lautet daher das Motto der Initiative "Vision Zero", die vom Extremsportler Hannes Arch unterstützt wird.

Keine Kompromisse bei Sicherheit

"Wenn es um das Leben von Kindern geht, darf es keine Kompromisse bei der Sicherheit geben", sagte Arch. Der Steirer kämpft am Wochenende beim Red Bull Air Race um WM-Punkte. Laut Arch geht es im Extremsport darum, "Risiken richtig einzuschätzen. Oft wird übersehen, wie hart Profis trainieren, um über gewisse Grenzen hinausgehen zu können. Auch meine Flüge sind ein Zusammenspiel von solider Technik, guter Ausrüstung, langem Training und Erfahrung, womit ich in Summe, das Risiko eines Unfalles so weit wie möglich reduziere", meinte er und bezeichnete sich selbst als "sehr vorsichtigen Menschen".

Dennoch sollten Kinder nicht in Watte gepackt werden. "Die Welt zu erkunden und Gefahren dabei selber auszuloten, ist für Kinder wichtig und essenziell. Es liegt aber an uns Erwachsenen, Kindern ein sicheres Lebensumfeld dafür zu schaffen und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie mit Risiken richtig umgehen lernen können", sagte der Extremsportler.

73 Prozent der Unfälle zuhause

Laut einer KFV-Studie sehen Eltern Gefahren meist zuerst im Straßenverkehr, das eigene Zuhause gilt als Ort der Sicherheit. Die Realität zeichnet ein anderes Bild: Nur zwei Prozent der Kinderunfälle betreffen den Straßenverkehr. 73 Prozent der Unfälle passieren zu Hause und in der Freizeit (ca. 123.000 verletzte Kinder unter 15 Jahren im Jahr 2014), mehr als 20 Prozent ereignen sich in der Schule und beim Schulsport. Die meisten Unfälle sind Stürze.

Viele dieser Unfälle passieren in einem Bereich, auf den Eltern einen direkten Einfluss haben: in der Wohnung. "Durch die Stärkung des elterlichen Risikobewusstseins sowie einfache Sicherheitsmaßnahmen, lassen sich Haushalte im Handumdrehen kindersicher gestalten und Unfälle vermeiden. Besonders tragisch sind Unfälle - wie z.B. die regelmäßig wiederkehrenden tödlichen Fensterstürze -, die durch entsprechende Maßnahmen vermeidbar wären", appellierte Thann. So sollten zum Beispiel Fenster immer mit Sperren versehen sein. Auch die konsequente Verwendung von passenden Kindersitzen und das stetige Anschnallen der Kinder in Fahrzeugen sowie das Tragen entsprechender Schutzausrüstung beim Sport wie etwa ein Radhelm helfen, schwere Unfälle zu vermeiden.

(APA)

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