Jörg Haider besaß Ölquelle im Irak

JOERG HAIDER
JOERG HAIDER(c) APA (Gert Eggenberger)
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Stefan Petzner schrieb Buch über Haider, den Grübler.

„Haiders Schatten“ heißt das Buch, das dessen langjähriger Wegbegleiter Stefan Petzner nun vorgelegt hat. Der heutige PR-Unternehmer berichtet darin davon, dass Jörg Haider Spenden von Muammar al-Gaddafi bekommen hat – mehrmals bis zu 200.000 Dollar in bar. Um es nicht deklarieren zu müssen, wurde das Geld in Beträgen zu je 9900 Euro auf Banken verteilt. Haider habe außerdem eine Ölquelle im Irak besessen – ein Geschenk von Saddam Hussein. Als „Vehikel zur eigenen Inszenierung“ habe Haider auch die Hypo Bank gedient. Seine eigenen Parteien, ob FPÖ oder BZÖ, seien Haider hingegen „ziemlich egal“ gewesen. „Der Parteiapparat hat ihn genervt.“

Kosten waren ihm egal

Jörg Haider sei eigentlich sehr sensibel, etwas unsicher, ein Grübler gewesen, so Petzner. Nicht manisch-depressiv, aber narzisstisch. Er habe die Bühne gebraucht, hatte ständig neue Ideen, die diesbezüglichen Kosten hätten für ihn keine Rolle gespielt. Über Haiders Ende schreibt Petzner: „Haider war in einem Schwulenlokal gewesen und dann betrunken mit dem Auto gefahren, wie ich es befürchtet hatte.“ In den Wochen zuvor sei er erschöpft gewesen, stark gealtert und habe die Befürchtung geäußert, bald zu sterben. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2015)

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