Stieglitz zum "Vogel des Jahres 2016" gekürt

Die Laute des Stieglitzes, ein helles
Die Laute des Stieglitzes, ein helles "stiglit", haben ihm seinen Namen beschert. APA/BIRDLIFE/MICHAEL DVORAK
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Der Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe findet sich immer häufiger auch im innerstädtischen Siedlungsgebiet.

Als Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe in unserer Kulturlandschaft ist der Stieglitz von BirdLife Österreich sowie dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) zum Vogel des Jahres 2016 gekürt worden. Er findet er sich immer häufiger auch im innerstädtischen Siedlungsgebiet mit einem hohem Garten- und Parkanteil, vor allem dort, wo wenig gehegt und gepflegt wird.

Der Stieglitz brütet in ganz Österreich in den niederen Lagen und vereinzelt auch noch in alpinen Gebieten bis 1500 Höhenmeter. Als Teilzieher überwintert er vor allem im Osten in kleiner Zahl, die Mehrheit zieht im Herbst ins Mittelmeergebiet und kehrt ab Mitte März wieder in die Brutgebiete zurück.

Unverwechselbar leuchtet seine rote Gesichtsmaske auf dem ansonsten weiß und schwarz gefärbten Kopf. Die überwiegend schwarzen Flügel weisen eine deutlich abgesetzte breite gelbe Binde auf. Die Laute des Stieglitzes, ein helles "stiglit", haben ihm seinen Namen beschert. Auch bekannt als Distelfink, findet er sich im Spätsommer mit Vorliebe auf Disteln und Kletten ein. Als Vollzeitvegetarier nutzt er seinen Schnabel wie eine Pinzette, um geschickt viele verschiedene Samen aus Kräutern, Stauden und Bäumen herauszupicken, weiß Gerald Pfiffinger BirdLife.

Es wird immer enger

Doch der Stieglitz hat es nicht leicht: Wilde Kräuter, Gräser und Stauden finden sich nur noch selten zwischen den Äckern und an den Wegrainen. Auch in Hausgärten oder in Parks fallen die "wilden Ecken" nicht selten dem Ordnungssinn zum Opfer. Und die für den Vogel so wichtigen Disteln werden oft nicht geduldet. "Auch wenn wir in Österreich derzeit noch von stabilen Beständen mit 50.000 bis 80.000 Brutpaaren sprechen, wird es für den farbenfrohen Finken auch hierzulande immer enger", so der Ornithologe.

Die gesamteuropäische Population ist stabil, wenngleich es bei den Bestandsentwicklungen in den einzelnen Ländern und auch regional große Unterschiede gibt. Der in Deutschland seit 1990 erhobene Bestand zeigt bis 2013 eine Abnahme um 48 Prozent. Ähnlich nehmen Stieglitze auch in Frankreich, Dänemark, Polen und Italien ab, während in Finnland, Schweden, Großbritannien und Irland zunehmende Bestände gemeldet werden. In Österreich ist der Stieglitzbestand regionalen Schwankungen unterworfen, insgesamt aber stabil.

(APA)

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