Pflanze im Gedenken

Allerheiligen. Das Wiener Start-up Panta Rhei hat eine bepflanzbare Urne entwickelt.

Wien. Mit einer ungewöhnlichen Idee will das Start-up Panta Rhei durchstarten. Der Wiener ORF-Mitarbeiter Martin Steiner hat eine bepflanzbare Urne entwickelt. Es soll die einzige Urne weltweit sein (Steiner hat ein Patent angemeldet), die Mineralstoffe aus Kremationsasche nützt. Die Pflanze wird also durch die Asche genährt. Damit das funktioniert, ist die Urne zweigeteilt.

Unten ist die Asche im Gefäß, die mit einem Siegelstein fest geschlossen wird. Sie kann nicht mehr geöffnet werden. Über den Siegelstein kann Erde in die Urne getan und jede gewünschte Zimmerpflanze gesetzt werden. Denn der Siegelstein ist die Verbindung zwischen Erde und Asche. Wird die Pflanze gegossen, wird er nass, und mit ihm die Asche. Damit lösen sich Nährstoffe in der Asche, die wiederum durch das Verdunsten des Wassers in die Pflanze übergehen. „Das ist natürlich eher symbolisch“, sagt Steiner. Wobei in Asche von jeher sehr viele Nährstoffe stecken würden. Steiner hat extra einen Siegelstein entwickelt, der nicht zu viele Nährstoffe durchlässt. „Sonst wird die Pflanze überdüngt.“

Drei Jahre hat Steiner, der derzeit in Bildungkarenz ist, an der Idee gearbeitet, mittlerweile ist sie produktionsreif. Die Urne wird übrigens in Handarbeit von der Manufaktur Augarten hergestellt.

Über die Funding-Plattform Kickstarter versucht er nun das Geld für die Serien-Produktion einzusammeln. Interessierte können auf www.kickstarter.co die Urne zum Selbstkostenpreis von 350 Euro bestellen. Wenn 50 Stück zusammenkommen, startet der Betrieb. (win)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.