"Schwache Frauen": Oberösterreichischer IRF-Chef wehrt sich

Nach der Aufregung um seine Aussagen zur Rolle der Frauen rechtfertigt sich Murat Baser, der Vorsitzende der islamischen Religionsgemeinde in Oberösterreich. Seine Aussagen seien "teilweise verkürzt" wiedergegeben worden.

Der Vorsitzende der islamischen Religionsgemeinde in Oberösterreich, Murat Baser, dessen Aussagen zur Rolle der Frau für Wirbel gesorgt haben, fühlt sich falsch dargestellt. "Fragen über Quellentexte und Themen, die unter Muslimen teilweise unterschiedlich beantwortet werden, wurden mit meiner persönlichen Meinung gemischt", rechtfertigte er sich in einer schriftlichen Stellungnahme am Mittwoch.

Es habe sich um ein "nicht autorisiertes Telefoninterview" gehandelt, erklärte Baser zu dem Artikel in der Dienstag-Ausgabe des "Neuen Volksblatt". Die Angaben seien "teilweise verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen" wiedergegeben worden. "Es wurde ein völlig falsches Bild von mir als frauenfeindliche Person gezeichnet."

"Absurde Hassmails"

"An vielen Orten bin ich als Vertreter von Frauenrechten aufgetreten", so Baser. Und er habe "in vier Jahren als IRG-Vorsitzender, in 14 Jahren als Lehrer und in meinem Leben in Österreich" noch nie Anlass gegeben, an seiner Gesetzestreue oder seiner Zustimmung zur Verfassung zu zweifeln.

Dennoch habe er nach der Veröffentlichung des Interviews "absurde Hassmails, persönliche Bedrohungen und ernsthafte Aufforderungen, dass ich mich zu Demokratie und Verfassung bekennen solle", bekommen. Er werde dennoch "nicht aufhören, mich für unsere Gesellschaft einzusetzen und den Spaltern und Hasspredigern entgegenzutreten".

"Frauen physisch und psychisch schwach"

Baser hatte im Interview wie berichtet auf die Frage nach der Bedeutung einzelner Suren im Koran unter anderem erklärt, Gott habe Verantwortung an die Männer gegeben. Wenn eine Firma gegründet wird, dann habe irgendwer 51 Prozent, in der Familie sei es genau dasselbe. Zudem wurde Baser mit dem Satz zitiert: "Es wird immer wieder kritisiert, wieso hat Gott keine einzige Frau als Prophet geschickt. Ganz logisch: Physisch und psychisch sind die Frauen eben schwach, und sie werden schwanger, und wenn sie allein sind, brauchen sie Schutz, sind in Gefahr."

Diese Aussagen haben heftige Kritik der ÖVP-Frauen, der oberösterreichischen Grünen Landessprecherin Maria Buchmayr und des Frauenreferenten in der oberösterreichischen Landesregierung, dem stellvertretenden Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hervorgerufen.

(APA)

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