Fall Kührer: Anwalt will Verfahren wiederaufnehmen

2013 wurde der Angeklagte verurteilt. Sein Anwalt will den Fall nun wieder aufnehmen lassen.
2013 wurde der Angeklagte verurteilt. Sein Anwalt will den Fall nun wieder aufnehmen lassen. APA/HELMUT FOHRINGER
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Der Anwalt jenen Mannes, der wegen Mordes an der Schülerin verurteilt wurde, spricht von Informationen, die auf einen Tod durch Drogenüberdosis deuten könnten.

Im Fall Julia Kührer will der Anwalt des Verurteilten noch in diesem Jahr die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragen. "Ich habe etliche Infos, die geeignet sind, eine Wiederaufnahme zu stützen", sagt Anwalt Wolfgang Blaschitz zur Austria Presse Agentur und bestätigt damit einen Bericht des ORF Niederösterreich. Die verbrannte Leiche der Schülerin aus dem Weinviertel war 2011, fünf Jahre nach ihrem Verschwinden, im Keller des Mannes gefunden worden.

Der Anwalt hofft laut eigenen Angaben, dass sich noch jemand bei ihm meldet, der direkt bei den Geschehnissen dabei war. "Bisher höre ich das ganze von dritter Seite", sage Blaschitz. Dabei handelt es sich um die Theorie, dass die 16-Jährige an einer Drogenüberdosis gestorben sein soll. Der "Kurier" berichtete bereits vor zwei Monaten, dass es neue Zeugen zur Version gebe, wonach der Ex-Freund die Schülerin nach deren Drogentod im Keller des Verurteilten abgelegt haben soll. Seit damals gibt es Zweifel an der Mordthese.

Todesursache nicht mehr feststellbar

Nach einem Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens müsste das Landesgericht Korneuburg zustimmen, dass der Prozess wieder aufgerollt wird. Im Verfahren wurde der damals 51-jährige Angeklagte im September 2013 nicht rechtskräftig zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Beschuldigte beteuerte, der Schülerin nichts angetan zu haben. Die Anklage hatte sich auf Indizien und Gutachten gestützt. Der damalige Verteidiger Farid Rifaat meldete Nichtigkeit und Berufung an. Der Oberste Gerichtshof (OGH) wies die Nichtigkeitsbeschwerde im Jänner 2014 zurück, im März setzte das Oberlandesgericht Wien die verhängte Haftstrafe von lebenslang auf 20 Jahre herab.

Die 16-jährige Julia Kührer aus Pulkau im Weinviertel war 2006 verschwunden, 2011 wurde ihre skelettierte Leiche im nahen Dietmannsdorf auf dem Grundstück des Mannes gefunden, der in Pulkau eine Videothek geführt hatte. Die Todesursache konnte nicht mehr festgestellt werden.

(APA )

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