Verbindungen zu Paris-Terror? IS-Verdächtige in Salzburg in U-Haft

Archivbild: Polizei am Salzburger Hauptbahnhof
Archivbild: Polizei am Salzburger Hauptbahnhofimago/Revierfoto
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Angeblich wurden die Männer im Oktober mit späteren Paris-Terroristen über die Westbalkanroute eingeschleust. Die Behörden bestätigen lediglich zwei Festnahmen wegen Terror-Verdachts.

Während zwei Syrer schon seit mehreren Wochen wegen Terror-Verdachts in Salzburg in U-Haft sitzen, hat es nun zwei weitere Verhaftungen gegeben. Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass vergangene Woche zwei Verdächtige in U-Haft genommen wurden. Die Männer wurden in einer Flüchtlingsunterkunft in Salzburg wegen des Verdachtes der "Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung" (§ 278b StGB) festgenommen, erklärte Mediensprecher Robert Holzleitner.

Laut "Presse"-Informationen handelt es sich bei den etwa 30 Jahre alten Verdächtigen um einen Nordafrikaner und einen Pakistaner. Sie kamen über Griechenland nach Europa, bei der Einreise in Österreich wurden sie Anfang Oktober in der Steiermark registriert. Aufgrund von Informationen eines ausländischen Geheimdienstes wurden sie dann in Salzburg aufgespürt und gefasst.

Wie die "Kronen Zeitung" am Mittwoch berichtete, waren die Männern mit Mitgliedern eines späteren IS-Anschlagkommandos von Paris mit gefälschten syrischen Pässen unterwegs. In Salzburg warteten sie laut "Kronen Zeitung" offenbar auf den Befehl, weitere Terrorakte zu verüben. Bei den Anschlägen in Paris waren am 13. November 130 Menschen getötet worden, zu den Attacken bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Ermittlungen laufen

Der Ermittlungsstand bei den anderen Terrorverdächtigen, die derzeit in Salzburg in U-Haft sitzen: Die beiden syrischen Asylwerber, die seit September beziehungsweise Oktober inhaftiert sind, laufen die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der "Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung" (Paragraf 278b Strafgesetzbuch) weiter. "Sie sind noch in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen", bestätigte Staatsanwalts-Sprecher Holzleitner am Mittwoch.

Die Syrer, die um die 20 Jahre alt sind, waren als Flüchtlinge deklariert nach Salzburg gekommen. Sie sollen vor anderen Flüchtlingen und auch vor freiwilligen Helfern geprahlt haben, in der Heimat an Kämpfen des IS mitgewirkt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft gibt es gegen die beiden aber keine Anhaltspunkte für geplante Anschläge in Europa und keinen Konnex zu bereits verübten Anschlägen.

Der Verteidiger des 21-jährigen Beschuldigten, Rechtsanwalt Reinhold Gsöllpointner, erklärte nun, dass der Mann sowohl in Abrede stellt, an IS-Aktionen mitgewirkt zu haben, noch gegen Anwesende der Flüchtlingsunterkunft prahlerische Angaben gemacht zu haben. Der 21-Jährige war am 17. September im Flüchtlingslager in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim festgenommen worden. Gsöllpointner sagte, aus dem Ermittlungsakt würden sich keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit der aktuellen, von Medien berichteten Festnahme ergeben.

>>> Bericht der "Kronen Zeitung"

(APA/Red.)

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