2015: Zahl der Verkehrstoten ist wieder gestiegen

Verkehrstote in Österreich.
Verkehrstote in Österreich.(c) APA
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475 Menschen starben 2015 auf Österreichs Straßen - 45 mehr als im Vorjahr. Es ist dennoch die drittbeste Bilanz seit Beginn der Aufzeichnungen.

Mit 475 Verkehrstoten im abgelaufenen Jahr ist die Zahl der auf Österreichs Straßen tödlich verunglückten Menschen im Vergleich zu 2014 mit 430 um über zehn Prozent gestiegen. In der Gesamtbetrachtung liegt 2015 an dritter Stelle.

Der 10,5-prozentige Anstieg bedeutet 45 Opfer mehr als 2014 und 20 Opfer (4,4 Prozent) mehr als 2013, wo 455 Menschen starben. Das bedeutet auch zum dritten Mal in Folge weniger als 500 Verkehrstote innerhalb eines Jahres. Der Anstieg erfolgte vor allem in den Monaten Juli bis September. Laut Bundesministerium für Inneres sind die gestiegenen Unfallzahlen im Jahr 2015 daher auch in Zusammenhang mit höherem Verkehrsaufkommen während längerer Schönwetterperioden in den Sommermonaten zu sehen.

Rückgänge in Wien, Vorarlberg und der Steiermark

Im Bundesländervergleich stechen Vorarlberg und Wien mit Rückgängen positiv hervor und erreichten 2015 sogar die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten seit 45 Jahren. So gab es im westlichsten Bundesland neun Tote (2014: 22) und in der Bundeshauptstadt elf (21). Das dritte Bundesland mit einem Rückgang war die Steiermark mit 77 Toten (86). Ansonsten gab es Anstiege im Burgenland mit 24 Verkehrstoten (2014: 22), in Kärnten 40 (26), in Niederösterreich 130 (121), in Oberösterreich 87 (75), in Salzburg 43 (27) und in Tirol 54 (30).

Unachtsamkeit und überhöhte Geschwindigkeit

Mehr als die Hälfte der Unfälle geschah laut BMI wegen Unachtsamkeit oder überhöhter Geschwindigkeit. So wurden als vermutliche Hauptunfallursachen Unachtsamkeit bzw. Ablenkung genannt (31,7 Prozent). In 26,3 Prozent war es die nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit, die tödliche Folgen zeitigte. An dritter Stelle folgten Vorrangverletzungen (10,5). Alkoholisierung war bei 15 oder 3,4 Prozent der tödlichen Unfälle gegeben - in diesen beiden Bereichen gab es 2015 weniger Unfälle zu vermelden.

Unter Hauptunfallursache "Unachtsamkeit und Ablenkung" sind im übrigen in sehr geringem Ausmaß fahrfremde Tätigkeiten - etwa das Aufheben von Gegenständen, Ablenkung durch Kinder oder Tiere im Auto, oder die Bedienung von technischen Geräten - der Unfallauslöser. Es überwiegen Unkonzentriertheiten, die Außerachtlassung der nötigen Sorgfalt sowie das bloße "Übersehen" von anderen Verkehrsteilnehmern.

Insgesamt kamen aus Gründen wie diesen elf Kinder im Alter bis 14 Jahren ums Leben, davon fünf als Fußgänger, fünf als Pkw-Insassen, und ein Kind als Radfahrer - 2014 verunglückten acht und 2013 10 Kinder tödlich. Ein Kind in der Altersgruppe von sechs bis 15 Jahren kam bei einem Schulwegunfall ums Leben.

Mehr Tote an Bahnübergängen

Auf den Bahnübergängen bei Eisenbahnkreuzungsanlagen verunglückten 22 Menschen tödlich (2014: 13). Zwölf Fußgänger kamen im Bereich von Schutzwegen ums Leben. 2014 kamen zehn Menschen auf Schutzwegen ums Leben. Fünf Tote mussten 2015 in Straßentunneln beklagt werden (2014: neun). Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kamen 2015 keine Verkehrsteilnehmer ums Leben (2014: drei).

50 Verkehrstote gab es auf Autobahnen und Schnellstraßen; das bedeutet einen Anstieg um zwei Opfer gegenüber 2014 (48). Der Großteil der tödlichen Unfälle ereignete sich aber auf den ehemaligen Bundesstraßen (198 Getötete), Landesstraßen (116) und sonstigen Straßen (111).

83 Tote waren nicht angegurtet

83 tödlich verletzte Fahrzeuginsassen waren nicht angegurtet. 475 Verkehrstote sind etwa ein Sechstel der Todesopfer im Vergleich zu 1972, dem bisher schwärzesten Jahr in der Unfallstatistik (2948 Tote), obwohl der Fahrzeugbestand sich seither von 2,5 Millionen auf 6,5 Millionen mehr als verdoppelt hat.

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