Grazer Akademikerball: 500 Demonstranten

Fünf Festnahmen und 500 Teilnehmer an den Kundgebungen in Graz.

An den Protestkundgebungen gegen den Akademikerball in Graz haben am Samstag nach Angaben der Polizei rund 500 Personen teilgenommen. Es gab vereinzelte Störaktionen und zunächst fünf Festnahmen, in erster Linie zur Identitätsüberprüfung. Rund um den Veranstaltungsort war eine großräumige Sperrzone errichtet worden.

Die "Offensive gegen Rechts" hatte zur Demonstration unter dem Motto "Faschismus stoppen - Burschenschaften blocken" aufgerufen. Der Unmut richtete sich gegen den 64. Akademikerball, der von Burschenschaften und Corpsstudenten veranstaltet wurde. Die Demonstration begann am Nachmittag am Mariahilferplatz und bewegte sich bis zum Hauptplatz. Nach einer Kundgebung verlagerte sich die Veranstaltung zum Andreas-Hofer-Platz, wo die meisten Ballbesucher zufuhren. Es kam kaum zu Kontakt mit den Ballgästen, vereinzelt flogen Farbbeutel auf Gäste. Außerdem versuchten mehrere Aktivisten, durch Anketten an Sperrgitter das Öffnen der Metallbarrieren und damit die Zufahrt der Ballbesucher zu verhindern.

Ein Großaufgebot der Polizei sicherte die Sperrzone rund um den Congress ab. Das Platzverbot umfasste Albrechtgasse, Schmiedgasse bis zur Kreuzung Landhausgasse, die Landhausgasse und einen Teil des Joanneumsviertels. Innerhalb dieser Zone durften sich nur die Exekutive, Anrainer sowie Ballbesucher oder Personen, die angaben, die wollten ins Casino, aufhalten. Das führte zu launigen Dialogen, wenn ein Polizist streng fragte: "Wo wollen Sie hin?". Antwort: "Ins Casino". "Was machen Sie dort?". "Spielen".

Zur selben Zeit fand auf der Karl-Franzens-Universität der 18. Multikultiball statt. Das Fest war im Sommer abgesagt worden, da am geplanten Termin (20.6.) die Amokfahrt eines Mannes drei Menschen in der Innenstadt das Leben gekostet hatte.

Wegen der Kundgebung fuhren von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr keine Straßenbahnen, was besonders bei den Benützern der Ersatzbusse, die den Hauptplatz nur großräumig umfuhren, für einigen Unmut sorgte.

(APA)

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