Zweieinhalb Jahre Haft für legendären Stein-Ausbrecher

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Symbolbild(c) AP (Seth Perlman)
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Einer der Stein-Ausbrecher aus dem Jahr 1971 musste sich am Dienstag wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten. Der 61-Jährige hatte bei einem Imbiss in der Donaustadt einem Mann in den Bauch geschossen.

Der legendäre Stein-Ausbrecher Alfred Nejedly, der am 19. November 2008 in seinem Stammlokal in Wien-Donaustadt einem 31-jährigen Mann im Zuge einer Wirtshaus-Rauferei einen Bauchschuss verpasst hatte, ist am Dienstagnachmittag im Wiener Straflandesgericht vom versuchten Mord freigesprochen worden. Die Geschworenen erkannten auf schwere Körperverletzung. Über den 61-Jährigen wurden bei einem Strafrahmen von bis zu drei Jahren zweieinhalb Jahre unbedingt verhängt.

"I bin's, dei Präsident"

Nejedly war 1971 gemeinsam mit zwei anderen Straftätern aus der Justizanstalt Stein ausgebrochen. Mit einem Messer überwältigte das Trio mehrere Justizwachebeamte. Auf der folgenden, drei Tage währenden Flucht nahmen sie 14 Geiseln, ehe sich die Täter einem Großaufgebot der Polizei ergaben. Nachdem die Polizei die Flüchtigen gestellt hatte, wurden sie vom damaligen Wiener Polizeipräsidenten Josef Holaubek mit den legendären Worten "I bins, dei Präsident!" begrüsst.

Zum Tatzeitpunkt "besoffen wie ein Radierer"

Der Mann schoss am 19. November 2008 in seinem Stammlokal beim Mühlwasser einem 31-Jährigen im Zuge einer Wirtshaus-Rauferei in den Bauch. "Wenn ich ihn wirklich erschießen hätte wollen, hätte ich ihm nicht in den Bauch geschossen", sagte der Angeklagte vor Gericht. Die Waffe habe er "zufällig bei sich gehabt, weil er sie reparieren lassen" wollte. Wie sich dann bei dem Streit ein Schuss hatte lösen können, sei ihm nicht klar. Er sei zum Tatzeitpunkt "besoffen wie ein Radierer gewesen", wie er vor Gericht sagte.

(APA, Red. )

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