Mehr rassistische Delikte

Extremismus. Ausländerfeindliche Straftaten haben sich im Vorjahr verdreifacht, die meisten gab es in Niederösterreich.

Wien. Die Zahl der fremdenfeindlichen und rassistischen Straftaten steigt an. Im Vorjahr gab es 197 Delikte gegen Asylwerber und ihre Helfer sowie weitere 323 ausländerfeindlichen Straftaten. Das gab Peter Gridling, Leiter des Bundesamts für Verfassungsschutz, im ORF-Radio bekannt. Die Zahl der Delikte hat sich damit gegenüber dem Jahr davor verdreifacht.

Als Hauptgrund für den Anstieg ortet Gridling eine zunehmende Polarisierung. Diese zeige sich auch im Internet und in der Sprache: „Wir sehen generell eine Polarisierung in der Gesellschaft, dass Meinungsäußerungen, wie sie früher nur in den extremistischen Rändern – ob links oder rechts – getätigt wurden, plötzlich auch in der Mitte aufgegriffen werden; der Ton sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch in der Diskussion im Internet wird deutlich aggressiver. Insbesondere sehen wir, dass auch bei Demonstrationen im öffentlichen Raum das Gewaltpotenzial steigt.“

Was asylwerberfeindliche Straftaten insgesamt betrifft, liegt Niederösterreich vor der Steiermark. Wien, wo am meisten Asylwerber leben, findet sich in dieser Statistik nur auf Platz sechs. Immerhin, verglichen mit Deutschland, ist vor allem die Zahl der rassistischen Gewalttaten laut Gridling eher gering.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.02.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.