Linz demonstrierte friedlich gegen Rechts

Archivbild: Demonstration gegen den Burschenbundball im Jahr 2012.
Archivbild: Demonstration gegen den Burschenbundball im Jahr 2012.(c) APA
  • Drucken

Die Demo gegen den Linzer Burschenbundball verlief heuer weitgehend friedlich. Zu kleineren Zwischenfällen kam es erst nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung.

In Linz haben am Samstagabend nach Angaben der Demo-Veranstalter 1300 Menschen gegen den Burschenbundball protestiert. Die Polizei spricht von 700 Teilnehmern. Die Proteste richteten sich heuer nicht nur gegen „nationalistische Männerbünde“ sondern auch die schwarz-blaue Koalition in Oberösterreich. „Friedlich aber lautstark“ sollte die Demonstration vonstatten gehen. Man hoffe auf eine positive Resonanz bei der Bevölkerung und  wolle jegliche Eskalation vermeiden, betonten die Verantwortlichen der Initiative „Linz gegen Rechts“ im Vorfeld.

Laut Polizei dürfte die Demo heuer tatsächlich ruhiger verlaufen sein als in den vergangenen Jahren. Das liegt auch an der niedrigeren Teilnehmerzahl. Auf Bitte der Veranstalter verstummten die Parolen, als sich der Demozug an zwei Krankenhäusern vorbei bewegte. Erst nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung kam es zu kleineren Zwischenfällen. Durch eine Sitzblockade hinderten mehrere Demonstranten ein Taxi mit zwei Ballgästen an der Weiterfahrt. „Eure Kinder werden so wie wir“, riefen sie den beiden Ballbesuchern entgegen. Eine Polizei-Eskorte begleitete die Männer schließlich zum Ball, während die Demonstranten eingekesselt wurden und mehrere Identitätsfeststellungen erfolgten.

Ball auch heuer gut besucht

Im Palais des Kaufmännischen Vereins fanden sich unterdessen rund 800 Gäste ein. Darunter der Oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), dessen Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) und FPÖ-Nationalratsabgeordneter Walter Rosenkranz. In seiner Eröffnungsrede betonte Meinhard Lukas, Rektor der Johannes Kepler Universität, dass an der Linzer Uni auch die kulturelle Vielfalt hochgehalten werde. „Mit diesem Bekenntnis zur Pluralität“ erklärte er den Ball für eröffnet. Während die Rede bei einigen Ballgästen für Kopfschütteln sorgte, zeigte sich EU-Parlaments-Abgeordneter und Ballveranstalter Franz Obermayr zufrieden. Er freue sich, dass der Ball heuer so gut besucht, und die Stimmung so fröhlich sei. "Im Gegensatz zu denen da draußen feiern hier die Stützen der Gesellschaft", sagte ein 27-jähriger Ballbesucher hinsichtlich der Demo gegenüber der "Presse".

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.