Kühe vergiftet: Video überführt Verdächtigen

Ein Mitarbeiter des Nachbarn hat Harnstoff in hoher Konzentration ins Futter gestreut.

Mehrere Milchkühe in der Weststeiermark sind im vergangenen halben Jahr von einem Nachbar des Landwirts vergiftet worden. Durch eine Videoüberwachung wurde der Verdächtige überführt. Sechs bis sieben Stück Vieh dürften an einer Überdosis Harnstoff verstorben sein. Die Polizei hat noch Gutachten eingefordert, Zweifel bestehen aber kaum. Der Anrainer gestand bei den Befragungen.

Die Ermittler bestätigten am Dienstag einen Bericht der "Kleinen Zeitung", wonach der belastende Beweis durch die Kamera im Kuhstall erbracht wurde. Zu sehen ist, wie kurz nachdem der Landwirt aus Mooskirchen (Bezirk Voitsberg) den Stall verlassen hat, der Mitarbeiter seines Nachbarn hineingeht und etwas in das Futter der Tiere streut. Es handelte sich offenbar um Harnstoff, ein erlaubtes Düngepulver, das in hohen Konzentrationen giftig wirkt. Es zersetzt den Magen der Kühe, die qualvoll daran sterben.

Sieben Kühe sind verendet

Laut Polizei waren seit Mitte September des Vorjahres sechs bis sieben Kühe des Landwirts verendet. Nun werde von Tierärzten geprüft, ob sie alle das selbe Leiden hatten. Bestätigt sich der Verdacht, wird eine Anzeige wegen Tierquälerei an die Staatsanwaltschaft Graz übergeben. Abgesehen vom Leid der Kühe haben die Todesfälle auch finanziellen Schaden verursacht: Eine Milchkuh kostet laut dem betroffenen Bauer um die 2.000 Euro, erklärte die Polizei auf APA-Anfrage.

Zwischen dem Opfer und seinem Nachbar soll es schon seit längerem Streit geben. Die näheren Hintergründe seien aber nicht bekannt.

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