Flüchtlinge? "Wir waren in der Sauna"

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Nicht Flüchtlinge, die Frauen belästigen wollten, sondern zwei junge Kremser haben sich in die Sauna verirrt. Nun melden sie sich zu Wort, damit Flüchtlinge nicht zu unrecht kritisiert werden.

Und schon wieder Flüchtlinge, die in einem Hallenbad für Unruhe sorgen, die einfach in die Damensauna gehen und dort womöglich Frauen sexuell belästigen wollen - ein Bericht über vermeintliche Asylwerber, die sich im Kremser Hallenbad in die Damensauna geschlichen haben sollen, hat zuletzt für großes mediales Echo gesorgt.

Nun haben sich die vermeintlichen Übeltäter bei der Stadt Krems gemeldet, wie die "NÖN" berichten. Hadis (18) und Anes (17), zwei junge Österreicher bis Ex-jugoslawischen Wurzeln, einer Friseur, der andere Kellner, haben Sozialstadträtin Eva Hollerer kontaktiert. „Wir waren das in der Sauna.“ Denn die beiden jungen Kremser wollen nicht, dass „weiter Flüchtlinge für etwas kritisiert werden, was sie nicht gemacht haben“.

Außerdem habe sich der "Vorfall" anders abgespielt als zunächst angenommen: Die beiden hätten sich in die Sauna verirrt, dort  herrschte aber kein Damen-, sondern ein gemischter Saunabetrieb. Mit abfälligen Gesten seien sie jedenfalls von einem männlichen Gast sofort verscheucht worden. Weil sie ohnehin nicht in die Sauna wollten, seien sie wieder gegangen - und hätten daraufhin aber im Bad nichts von einer Aufregung mitbekommen. Umso erstaunter waren sie schließlich im Nachhinein über den vermeintlichen Skandal.

Frage: Asylwerber "kennzeichnen"?

Auch in der Stadt zeigte man sich entsetzt über die Reaktionen auf den Vorfall: Etwa, dass ein männlicher Gast die vermeintlichen Asylwerber sofort aus der Sauna verscheucht hätte. „Dieses Verhalten rein aufgrund der Optik an den Tag zu legen ist doch kein normaler Umgang. Außerdem: Mit welchem Recht dürften Asylwerber nicht in die Sauna?“, so Magistratsdirektor Karl Hallbauer zu den "NÖN": "Es gibt für Asylwerber weder Gratis-Einlass noch einen vergünstigten Tarif. Und wenn sie Eintritt zahlen, dürfen sie natürlich auch rein.“ Das Personal im Hallenbad sei außerdem auch schon gefragt worden, ob man Asylwerber im Bad nicht "kennzeichnen" könne.

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