Naturfreunde fordern Freigabe von Forststraßen

(c) Clemens Fabry
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Fahrradverbot im Wald sei nicht mehr zeitgemäß.

Wien. Alle Jahre wieder startet pünktlich zum Frühlingsbeginn die traditionelle Debatte darüber, wie viele Freizeitsportler für Österreichs Wälder gut sind. Oder präziser: Wie sie sich ebendort fortbewegen dürfen.

Grundsätzlich ist das Radfahren nämlich im 120.000 km langen Forststraßennetz verboten. Zwar gibt es – zum Beispiel in den Bundesforsten – Ausnahmen. Immer mehr Menschen ist das jedoch zu wenig. Und manche meinen, nur eine generelle Öffnung wäre zeitgemäß. Deren Stimmen werden immer lauter.

Die Naturfreunde zum Beispiel wollen in der nächsten Woche mit österreichweiten Aktionstagen die Öffnung des Wegenetzes einfordern. Im den vergangenen Monaten hat der Verein hierfür 30.000 Unterschriften gesammelt. Als Voraussetzung für das Vorhaben wurden von den Naturfreunden und ihrem Vorsitzenden, dem SPÖ-Klubobmann im Parlament, Andreas Schieder, mehrere Grundregeln festgeschrieben: Höflichkeit und Respekt gegenüber anderen Waldnutzern zählen genauso dazu wie das Fahren auf eigenes Risiko.

Eigentümer und Jäger skeptisch

Einer der Hauptgründe dafür, dass sich Waldbesitzer bisher vehement gegen eine generelle Freigabe wehren, ist die heikle Haftungsfrage. In der Vergangenheit kam es nämlich immer wieder vor, dass insbesondere Moutainbiker nach Stürzen auf unbefestigten Wegen die Grundeigentümer für den Unfall verantwortlich machten.

Aber auch viele Jäger fühlen sich beziehungsweise das Wild durch Radfahrer gestört. Ein Argument, das mit unterschiedlichen Studien untermauert oder aber widerlegt wird. Im Rahmen einer Forschungsarbeit der Universität des Saarlandes stellte sich heraus, dass sich insbesondere in intensiv genutzten Wäldern die Wildtiere längst an die Mountainbiker gewöhnt haben. (awe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2016)

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