Tabak: Experten fordern empfindliche Preissteigerungen

Rauchen - Symbolbild
Rauchen - Symbolbild(c) APA/dpa/Daniel Bockwoldt (Daniel Bockwoldt)
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In Österreich sterben jährlich bis zu 14.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Zum Weltnichtrauchertag präsentieren Wiener Experten ein Maßnahmenpaket.

Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag: Laut Expertenschätzungen sterben jedes Jahr zwischen 11.000 und 14.000 Österreicher an den Folgen von Tabakkonsum. Rund 700.000 Menschen sind hochgradig abhängig. Mit fünf Schritten ließe sich der Zigarettenkonsum aber relativ einfach eindämmen, betonen Experten der MedUni Wien.

Der wichtigste Schritt wären empfindliche Preissteigerungen: "Preissteigerungen von nur einem Prozent pro Zigarettenpackung über die Inflationsrate führen zu einem Rückgang des Zigarettenkonsums von 0,5 Prozent. Das ist die wirksamste Methode, den Konsum flächendeckend und dauerhaft zu senken", sagt Michael Kunze vom Institut für Sozialmedizin. Besonders für Jugendliche würde ein Anheben des Preises abschreckend wirken, überhaupt mit dem Rauchen zu beginnen.

Damit einhergehend müsse der Zigarettenschmuggel stärker bekämpft werden - denn Preissteigerungen würden den illegalen Handel attraktiver machen.

Weitere Schritte zu einer Eindämmung des Zigarettenkonsums: Ausbau der Therapieangebote, rasche und strenge Umsetzung der Rauchbeschränkungen in Gaststätten und Betrieben und die Freigabe von weitaus weniger gefährlichen Alternativprodukten als Nikotinersatztherapie - wie etwa in Skandinavien üblich - und analog zum "Methadon-Programm" für Heroinabhängige.

Ständige kleine Kohlenmonoxid-Vergiftungen

Jede Zigarette ist eine kleine Kohlenmonoxid-Vergiftung. Wer aufhört zu rauchen, stoppt das - allerdings bleibt das Krebsrisiko noch jahrelang erhöht. Rund 90 Prozent aller Todesfälle bei Lungenkrebs in Europa werden durch das Rauchen verursacht - dasselbe gilt für 75 Prozent der Todesfälle im Rahmen von chronischer Bronchitis. Dennoch gibt es kaum umfassende, strukturierte Therapieangebote, sagt Kunze. "Dabei sollte ausstiegswilligen Rauchern und Raucherinnen schnelle und professionelle Hilfe ortsnah angeboten werden", sagt er

Die MedUni Wien selbst hat in Kooperation mit den Krankenkassen das 5-Wochen-Programm der ambulanten Raucherberatung entwickelt. Die Betreuung besteht aus einer Kombination von psychologischen und, wenn nötig, medikamentösen Verfahren.

(APA)

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