Antibiotikum zu oft bei Fieber

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ein Grazer Projekt soll Fieberdiagnosen verbessern.

Graz. Manche Eltern geben fiebersenkende Mittel, obwohl die Temperatur kaum erhöht ist – und bekämpfen damit das Symptom und nicht die Ursache. Andere bringen ihr überhitztes Kind ins Krankenhaus, statt ihm Ruhe zu gönnen, einige kommen wiederum zu spät ins Spital: Richtig zu reagieren, wenn ein Kind Fieber hat, ist nicht immer leicht. Und es führt dazu, dass etwa zu viele Antibiotika verabreicht werden.

„Neben der möglicherweise vermeidbaren Belastung für die Kinder entstehen als Folge dieser Vorgangsweise auch antibiotische Resistenzen sowie enorme Kosten für das Gesundheitssystem“, sagt Werner Zenz von der Abteilung für Allgemeine Pädiatrie der Med-Uni Graz.

Einfachere Labortests

Seit mehreren Jahren bauen Kinderärzte, Infektiologen, Molekularbiologen und Genetiker mit Grazer Beteiligung daher ein europäisches Forschungsnetzwerk auf, das eine verbesserte Diagnostik und Therapie von fiebernden Kindern zum Ziel hat. Jetzt hat die Gruppe ein Projekt im Umfang von 18 Millionen Euro an Land gezogen, das neue Standards für deren medizinische Diagnose und Betreuung schaffen will. So will man neue und einfachere Labortests entwickeln, die schneller zwischen bakteriellen und viralen Infektionen unterscheiden können, so Zenz. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2016)

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