SPÖ will Abschaffung des Wahlarzt-Systems

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Illustration - Untersuchung durch Arzt(c) APA/DPA (Soeren Stache)
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Gesundheitssprecher Erwin Spindelberger will Kostenrefundierung auf Kassenkosten abschaffen, dafür soll es aber mehr Kassenarztstellen geben.

Immer öfter werden Ärzte privat konsultiert, die Patienten holen sich dann einen Teil des Honorars von der Krankenkasse zurück. Geht es nach der SPÖ, könnte dieser Alternative zum Kassenarzt-Besuch bald ein Riegel vorgeschoben werden. "Ich hinterfrage, ob man Wahlärzte überhaupt braucht", sagte Gesundheitssprecher Erwin Spindelberger dem "Kurier" (Mittwoch-Ausgabe).

Wahlarztrechnungen sollten von den Kassen nicht mehr refundiert werden. Bisher bekommen die Versicherten, die sich damit kürzere Wartezeiten auf einen Termin und mehr Zuwendung durch den Arzt erkaufen, 80 Prozent des entsprechenden Kassentarifs zurück.

"Könnte zusätzliche Kassenarztstellen schaffen"

"Mit dem Geld, das hier eingespart wird, könnte man zusätzliche Kassenarztstellen schaffen", so Spindelberger. Dies sollte maßgeschneidert für die Versicherten erfolgen, mit speziellen medizinischen Angeboten und längeren Öffnungszeiten.

Ärztevertreter beklagen immer wieder, dass die Zahl der Kassenärzte sinkt (was der Hauptverband der Sozialversicherungsträger zurückweist) und die Bedeutung der Wahlärzte zunimmt. Anders als Spindelberger fordert die Ärztekammer aber nicht die Abschaffung der Wahlarzt-Refundierung, sondern eine Aufwertung der Kassenarzt-Tätigkeit und die Schaffung zusätzlicher Planstellen für sie.

>> Bericht des "Kurier"

(APA)

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