Pässe werden nur selten entzogen

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Meist sind türkischstämmige Österreicher betroffen.

Wien. Doppelstaatsbürgerschaften sind in Österreich bis auf Ausnahmefälle illegal, zum Entzug der österreichischen Staatsbürgerschaft kommt es aber nur selten, wie ein Rundruf der Austria Presse Agentur bei den Bundesländern zeigt: In Tirol sind zuletzt fünf Austro-Türken aufgeflogen. In Vorarlberg werden jährlich gut 20 Staatsbürgerschaften wieder aberkannt, während das in Kärnten zuletzt in den 1990er-Jahren passiert ist.

Aufgeflammt ist die Diskussion wegen der umstrittenen Demonstrationen von Türken in Wien. Vor allem die FPÖ wettert seither gegen angeblich Tausende „illegale Doppelstaatsbürgerschaften“ in Österreich. Verlässliche Zahlen gibt es allerdings nicht, weil die Türkei Österreich nicht über die Ansuchen zur Wiedererlangung der türkischen Staatsbürgerschaft informiert.

In Tirol sind seit April fünf Fälle von illegalen Staatsbürgerschaften aktenkundig. Aufgeflogen sind die Aberkennungen meist durch Familienangehörige, weil etwa ein Antrag auf einen Aufenthaltstitel für die Ehefrau gestellt wurde. Jährlich verlieren rund 30 Tiroler den Pass wegen Doppelstaatsbürgerschaften. „In der Mehrzahl betrifft es Österreicher mit türkischem Migrationshintergrund“, hieß es seitens der Behörden. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.08.2016)

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