Kärnten: Ärzte sollen Rufbereitschaftsdienste manipuliert haben

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In Kärnten sollen sich 34 Mediziner unberechtigt einen Bonus für Rufbereitschaft auszahlen haben lassen. Für das Land Kärnten sollen 80.000 Euro Schaden entstanden sein.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugsverdachts gegen 34 Ärzte aus Kärnten. Die Mediziner sollen sich unberechtigterweise einen Bonus für Rufbereitschaftsdienste auszahlen haben lassen. StA-Sprecher Markus Kitz bestätigte auf APA-Anfrage am Freitag einen entsprechenden Bericht des ORF Kärnten. Dem Land soll ein Schaden von rund 80.000 Euro entstanden sein.

Spontane Dienste besser vergütet

Ausgangspunkt war eine Internetplattform zur Anmeldung für Rufbereitschaftsdienste, so Kitz: "In Kärnten gibt es verschiedene Regionen, für die immer ein Allgemeinmediziner Rufbereitschaft hat." Um Überschneidungen zu vermeiden, können sich die Ärzte auf der angesprochenen Plattform für die Dienste anmelden - pro geleistetem Dienst erhalten sie 90 Euro. Um Versorgungslücken zu vermeiden, gibt es ein besonderes Zuckerl, wie Kitz erklärte: "Wenn sich Ärzte erst kurz vor Dienstbeginn entschieden haben, die Rufbereitschaft zu übernehmen und sich spontan eingetragen haben, bekamen sie den doppelten Betrag, also 180 Euro, überwiesen."

So weit, so gut - hätte es in dem System nicht eine Lücke gegeben. Kitz: "Laut der Anzeige haben sich insgesamt 34 Ärzte oft schon Wochen vor den Diensten eingetragen - kurz vor Dienstbeginn haben sie sich dann aber wieder ganz kurz aus- und wieder eingetragen. Dadurch wurde der Dienst als spontaner Dienst erfasst, der auch besser bezahlt wurde."

Beim Land Kärnten fiel das mit der Zeit aber auf - man erstattete Anzeige. Darin sticht ein Arzt besonders hervor: Er allein soll für einen Schaden von 15.000 Euro verantwortlich sein.

(APA)

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