Ein ICE hat in einem Tunnel nahe des Bahnhofs Tullnerfeld eine von einem russischen Zug verlorene Tür überfahren und ist steckengeblieben.
Die Westbahnstrecke im Abschnitt Wien - St. Pölten ist blockiert. Ein russischer Zug hatte im 3,3 Kilometer langen Stierschweiffeldtunnel nahe der Ortschaft Rassing eine Tür verloren. Der nachfolgende ICE 90 (Wien - Hamburg) überfuhr das Hindernis, das sich im Drehgestell verfangen haben dürfte, und wurde gestoppt. Die 287 Fahrgäste mussten mit Unterstützung der Feuerwehr herausgebracht werden. Verletzt wurde niemand.
Die Aktion habe etwa 45 Minuten gedauert, so Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Die Evakuierung sei über den Notausstieg 4 des Tunnels erfolgt und sehr diszipliniert abgelaufen. Sechs Feuerwehren waren mit 70 Mann ausgerückt. Die Aktion war nach ÖBB-Angaben kurz nach 16.00 Uhr abgeschlossen. Die Fahrgäste des ICE wurden in der Folge mit Autobussen nach St. Pölten gebracht und vorn dort auf der Schiene weiterbefördert, teilte Seif mit.
Züge umgeleitet
Züge, die zum Zeitpunkt des Zwischenfalls gegen 13.15 Uhr unterwegs waren, wurden dem ÖBB-Sprecher zufolge über Herzogenburg in die niederösterreichische Landeshauptstadt umgeleitet. Weitere Garnituren mussten während der Unterbrechung über die Altbaustrecke und somit über Rekawinkel und Neulengbach fahren.
Die Bergung des im Zuges sollte mit einem Hilfszug erfolgen, sagte ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Die Garnitur werde dann nach St. Pölten gebracht. Eine Freigabe der Westbahn-Neubaustrecke für den Verkehr noch in den Abendstunden des Freitags schien nicht ausgeschlossen.
Seif begründete dies damit, dass der ICE, der eine verlorene Tür eines anderen Zuges überfahren hatte, nicht entgleist sei. Daher bestünde die Hoffnung, dass die Infrastruktur keinen Schaden genommen habe. Diesbezügliche Überprüfungen standen vor einer Freigabe der Strecke freilich noch an.
(APA)