Waffenpass für alle Polizisten: Justizwache fordert gleiches Recht

Symbolbild Justizwache
Symbolbild Justizwache(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Das Gesetz zum Tragen für Schusswaffen in der Freizeit wird geändert.

Wien. Österreichs Polizisten sollen künftig auch privat im Regelfall Schusswaffen tragen dürfen. Die rot-schwarze Koalition arbeitet an einer entsprechenden Änderung des Waffengesetzes. Die Exekutivbeamten würden dann Waffenpässe erhalten, bisher mussten sie eine „besondere Gefahr“ geltend machen, um die Waffe auch privat zu tragen. Das treibt jetzt die Justizwachebeamten auf die Barrikaden, weil sie von der Neuregelung ausgeschlossen bleiben.

„Uns reicht's jetzt schön langsam!“ Der Vorsitzende der Justizwachegewerkschaft, Albin Simma, macht im Gespräch mit der „Presse“ seinem Ärger Luft. Die Justizwache klagt nicht nur seit Längerem über fehlendes Personal in den voll besetzten Gefängnissen. Die Bediensteten fühlen sich vor allem von der Politik „ignoriert“ und im Stich gelassen und bereiten Kampfmaßnahmen vor. Bei einer Sitzung am kommenden Montag sollen die Weichen für Dienststellenversammlungen der rund 3000 Justizwachebeamten gestellt werden. Sie sehen sich wie die Polizisten auch in der Freizeit von Ex-Gefangenen gefährdet. „Die Drohungen häufen sich, die Angst in der Kollegenschaft steigt“, führt Simma als Begründung an. Zweiter Anlass für den Protest ist, dass es für die Justizwache keine Schwerarbeiterpension gibt. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.09.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.