Nationalpark Donau-Auen wächst

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THEMENBILD: NATIONALPARK DONAU-AUEN(c) APA/HARALD SCHNEIDER
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Zum 20-Jahr-Jubiläum wird der Nationalpark in Wien und Niederösterreich erweitert.

Wien. Er beginnt in der Wiener Lobau und zieht sich auf mehr als 36 Kilometern Länge östlich von Wien entlang der Donau bis nach Bratislava: der Nationalpark Donau-Auen, die letzte große Flussauenlandschaft Mitteleuropas.

Nun, pünktlich zum 20-Jahr-Jubiläum des Nationalparks, wird dessen Gebiet erweitert, und zwar sowohl in Wien als auch in Niederösterreich: Insgesamt kommen 277 Hektar Fläche (zu den bisherigen 9300 Hektar) hinzu, die fortan als Schutzgebiet gelten. Der größte Teil – 260 Hektar – liegt in der Petroneller Au in Niederösterreich, der bisher im Besitz der Grundbesitzer Abensperg-Traun stand und nun der Verwaltung des Nationalparks unterstellt wird.

Die Stadt Wien bringt zusätzlich 17Hektar neue Nationalparkfläche in Fischamend ein, wie Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Niederösterreich-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) bekannt gab. Das Gebiet schließt an das Revier Mannswörth an, das von der MA49 (Forstamt) verwaltet wird. „Wir haben in Österreich etwas geschaffen, auf das wir stolz sein können“, sagte Häupl, der mit Pröll zu den Gründervätern des Nationalparks Donauauen zählt.

Seinen Ausgangspunkt nahm der Nationalpark übrigens bei der Besetzung der Hainburger Au 1984 und dem – letztlich verhinderten – Kraftwerkbau, gegen den seinerzeit auch Minister Rupprechter als Student gekämpft hatte, wie er am Donnerstag sagte.

Staatsvertrag 1996

Durch die Aubesetzung wuchs das Bewusstsein, dass man den Auwald schützen müsse, mehr als ein Jahrzehnt später war es dann auch offiziell so weit: Auf dem Schlossberg Hainburg wurde am 27. Oktober 1996 zwischen der Republik Österreich und den Ländern Wien und Niederösterreich ein Staatsvertrag zur Errichtung und Erhaltung eines Nationalparks unterzeichnet.

Seither hat der Nationalpark – durch Gewässeranbindung, Uferrückbauten und Artenschutzprogamme – die Tier- und Pflanzenwelt geschützt und sie sich bewahrt. 65 Prozent des Nationalparkgebiets bestehen aus Auwald, 15Prozent sind Wiesen-, ein Fünftel Wasserfläche.

Der Nationalpark soll übrigens weiterwachsen: In jenem Staatsvertrag wurde einst eine endgültige Größe von 11.500 Hektar festgeschrieben. (mpm/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.10.2016)

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