Unfall auf Güterzug: Tirol fordert mehr Kontrollen

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Tirols Landeshauptmann Günther Platter will mehr Kontrollen, nachdem zwei Flüchtlinge in Wörgl gestorben sind.

Wörgl. Günther Platter zeigte sich nach dem Unfall auf dem Bahnhof in Wörgl, bei dem zwei Flüchtlinge starben und einer schwer verletzt wurde, betroffen. Derart schreckliche Unfälle dürften sich nicht wiederholen, so Platter. Es müsse alles getan werden, um illegale Migration zu unterbinden. „Dazu sind Kontrollen im Grenzraum Brenner, aber auch in Zügen und an Bahnhöfen notwendig“, so Platter. Er fordert „frühzeitige Kontrollen an Bahnhöfen in Italien“. Diese seien oft Ausgangspunkte dieser „lebensgefährlichen Reisen Richtung Norden“.

Wie „Die Presse“ berichtete, sind in der Nacht auf Samstag zwei Männer und eine Frau, die sich auf der Ladefläche eines Güterzuges versteckt haben, von Schwerfahrzeugen überrollt worden. Die Frau und ein Mann starben sofort. Der Schwerstverletzte wurde in die Innsbrucker Klinik eingeliefert. Er ist nach wie vor in Lebensgefahr.

Laut Polizei dürfte es sich bei den Opfern um illegal eingereiste Migranten handeln, die auf diese Weise versucht haben, nach Deutschland zu gelangen. Alle drei hatten keine Papiere bei sich, daher übernahm das Landeskriminalamt die Ermittlungen.

Die Ermittler gingen davon aus, dass die drei Flüchtlinge bei der Ankunft im Bahnhof Wörgl aufgrund der Kälte und des eisigen Fahrtwinds bereits bewusstlos bzw. erfroren waren.

Der Zug der Rollenden Landstraße (Rola), der Lkw auf der Schiene transportiert, war laut Polizei Freitagabend um 20.04 Uhr vom Ausgangsbahnhof Verona gestartet und hatte von 22.19 bis 23.46 Uhr auf dem Brenner einen Zwischenstopp eingelegt. Ob die drei dort oder bereits früher auf den Zug gestiegen waren, sei Gegenstand der Ermittlungen. Auf dem Zielbahnhof Wörgl kam der Zug am Samstag um kurz nach 1.00 Uhr an. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.12.2016)

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