Grenzzaunlücke als Denkmal gegen Abgrenzung

Eine der drei Fahenen, die die Installation bilden
Eine der drei Fahenen, die die Installation bildenAPA/DAVID KRANZELBINDER
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Auf dem Grenzgrundstück des Ex-ÖVP-Politikers Helmut Strobl, wo der umstrittene Zaun bei Spielfeld eine Lücke hat, wurde eine Fahnen-Installation präsentiert.

Jene Lücke im umstrittenen Grenzzaun beidseitig des Grenzübergangs Spielfeld in der Südsteiermark, die Helmut Strobl, Ex Kulturstadtrat von Graz (ÖVP) auf seinem Grenzgrundstück durchgesetzt hatte, ist nun Ort eines Denkmals gegen Ab- und Ausgrenzung. Am Freitag wurde die Installation des in Graz lebenden Kärntners Erwin Posarnig auf dem Hochgrassnitzberg eingeweiht.

Strobl sieht das Kunstwerk mit dem paradox-sperrigen Titel "Borderline Syndrom/Weltreligionen/Untergrenze-Obergrenze" vor allem als Zeichen der grenzüberschreitenden Versöhnung. "Es ist Adventzeit. Den Glühwein, der ausgeschenkt wird, haben die slowenischen Nachbarn, eine Wohngemeinschaft von über die Grenze pendelnden Arbeitern mitgebracht", sagte der Ex-Politiker der Austria Presseagentur.

Drei vielsagend verfremdete Flaggen

Posarnigs Installation besteht aus drei vielsagend verfremdeten Flaggen. Jene der Steiermark trägt das steirische Landeswappen, wobei der Panther auf jeder Version das Symbol einer der Weltreligionen Österreichs auf dem Herzogshut trägt; die österreichische Staatsfahne ist in mehreren Sprachen, darunter Arabisch, mit den Worten Untergrenze und Obergrenze beschriftet; auf jener der EU sind die Sterne durcheinandergewirbelt und das Sujet ist um den Begriff "Borderline Syndrom" ergänzt.

Die Installation besteht aus drei verfremdeten Flaggen.
Die Installation besteht aus drei verfremdeten Flaggen.APA/DAVID KRANZELBINDER

Wie der Künstler erläuterte, soll seine Version der EU-Flagge mit den "taumelnden" Sternen, die die EU-Mitgliedsstaaten symbolisieren, auch den krankhaften Zustand der Union sowie der europäischen Gesellschaft angesichts der Flüchtlingsbewegungen und der daraus resultierenden Politik versinnbildlichen.

Mit dabei war auch Filmemacher Heinz Trenczak mit seinem Team. Das am Freitag gedrehte Material soll noch in die im Endspurt befindliche Dokumentarfilm-Produktion "3.400 Semmeln" über die europäische Flüchtlingsthematik einfließen.

(APA)

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