Vorarlberg: Deutsches Schweinefleisch als heimisches verkauft

(c) Clemens Fabry
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Die Politik ruft nach einer gesetzlichen Kennzeichnungspflicht. Solche Vorgänge schädigen das Vertrauen in die heimische Landwirtschaft, kritisieren die Neos.

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hatte gegen einen Vorarlberger Unternehmer Anzeige wegen Verstößen gegen das Tiertransportgesetz erstattet. Unter anderem soll der Zwischenhändler falsche Angaben zu Transportzeiten gemacht haben, teilte der VGT am Sonntag in einer Aussendung mit. Zudem sollen Schweine aus deutschen Großbetrieben als hiesiges Schweinefleisch verkauft worden sein. Daraufhin hat die Landespolitik Konsequenzen gefordert.

So drängte die SPÖ auf eine baldige Einberufung des Kontrollausschusses. Die designierte SPÖ-Vorsitzende, LAbg. Gabi Sprickler-Falschlunger bemängelte am Sonntag die mangelnde Transparenz. "Offenbar ist seit 3. Juli dieses Jahres klar, dass illegale Transporte von deutschen Schweinen nach Vorarlberg erfolgten. Jeder durfte daher mit Recht annehmen, dass dieses Schweinefleisch für den Verkauf in Vorarlbergs Geschäften bestimmt war", argumentierte die Landtagsabgeordnete.

"Schwarze Schafe"

Die Neosorteten eine dreifache "Schweinerei" - gegenüber den Konsumenten, gegenüber der heimischen Landwirtschaft und natürlich gegenüber den Tieren. Letztere seien "fragwürdigen Transportbedingungen ausgesetzt", bevor sie als "Kurzzeit-Vorarlberger" ihr Leben lassen müssten, meinte LAbg. Martina Pointner in einer Aussendung. Sie forderte eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht. "Scharfe Konsequenzen" braucht es den grünen Landtagsabgeordneten Nina Tomaselli und Daniel Zadra zufolge: "Denn solche Dinge schädigen das Vertrauen in die heimische Landwirtschaft".

Die Vorarlberger FPÖ-Konsumenten- und Tierschutzsprecherin Nicole Hosp verurteilte gegenüber dem Vorarlberger ORF derartige Machenschaften "auf das Schärfste". Während sich viele Landwirte und Metzgerbetriebe bemühten, regional und fair zu erzeugen, würden "schwarzen Schafe" mit derartigen Aktionen diese Bemühungen zerstören. Auch sie verlangte eine klare Kennzeichnungspflicht.

Auch die Vorarlberger Volkspartei forderte rasch Konsequenzen. Tierschutzsprecher Bernhard Feuerstein nahm in puncto Tierhalter und Transporteur die deutschen Behörden in die Pflicht. In den vergangenen Jahren sei "viel Geld in die Hand genommen" worden, um Konsumenten über die Herkunft und die damit verbundenen tierschutzrechtlichen Vorschriften zu informieren. All diese Bemühungen würden durch derartige Ereignisse "massiv" infrage gestellt. "Metzgereien, die die Herkunft ihrer Produkte bewusst verschleiern, sind rigoros zu bestrafen", meinte der Landtagsabgeordnete.

(APA)

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