Nach dem Sturm kommt der Schnee

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Vor allem in den Tälern wird es kalt. Das Jahr 2016 war insgesamt erneut zu warm – um einen Grad über dem langjährigen Mittel. Es ist somit das viertwärmste Jahr der rund 250 Jahre dauernden Messgeschichte.

Wien. Der Sturm, der am Dienstag am niederösterreichischen Buchberg knapp 130 Stundenkilometer erreichte, lässt nach und macht nun dem Schnee Platz. „Es wird turbulent mit starkem Schneefall vom Salzkammergut bis Semmering und Wechsel. Es bleibt weiterhin sehr windig, aber derart starke Böen wie am Dienstag wird es nicht mehr geben“, sagt Meteorologe Josef Lukas von der Ubimet. In Wien erreichte der Sturm am Dienstag 101 Stundenkilometer, weshalb auch der Wiener Eistraum auf dem Rathausplatz gesperrt wurde. Heute, Mittwoch, sollen die Eisflächen – sofern die Wetterprognosen stimmen – wieder öffnen.

Ab heute ist mit starken Schneemassen zu rechnen – speziell vom Salzkammergut bis zur Semmering-Wechsel-Region. „Im Bergland ist mit 40 bis 70 Zentimetern Neuschnee zu rechnen. Vom Hochschwab bis zur Rax kann es bis zu einem Meter Neuschnee geben“, so Lukas. Der zum Teil stürmische Nordwestwind führt zu Schneeverwehungen, die Lawinengefahr steigt also.

Die Schneefallgrenze liegt bei 300 bis 700 Metern. Speziell im Osten kann es auch in den Tälern schneien. Und es wird wieder kälter. In den Bergen werden auf einer Seehöhe von rund 1500 Metern null bis fünf Grad erwartet, in mittleren Lagen (800 bis 1200 Metern) um die zehn Grad, während es in flachen Regionen mit minus zwei bis plus vier Grad kühler wird.

Wieder ein zu warmes Jahr

Generell war das Jahr 2016 aber erneut zu warm. „Die Jahresbilanz liegt heuer einen Grad über dem langjährigen Mittel. Das klingt nicht viel, ist aber auf das Jahr und ganz Österreich gerechnet ein markanter Anstieg“, sagt Lukas. Auch die Jahre zuvor waren stets wärmer als der Durchschnittswert. Dieser wurde zuletzt 2010 erreicht.

Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) war das Jahr 2016 das viertwärmste Jahr der knapp 250-jährigen Messgeschichte. Die drei wärmsten Jahre waren übrigens 2014, 2015 und 1994. Das heurige Jahr war auch ein recht nasses Jahr. Die Niederschlagsmenge lag um zehn Prozent über dem langjährigen Mittel, womit 2016 eines der 25 nassesten Jahre seit Messbeginn ist.

Für den bevorstehenden Jahreswechsel dürfte das aber nicht gelten. In der Silvesternacht soll es voraussichtlich kalt und sternenklar werden. Lukas dazu: „Vor allem in den Bergen hat man eine ausgezeichnete Sicht. In den Niederungen wird es nach den Feuerwerken durch die Inversionslage aber Nebel und Hochnebel geben.“ (ks)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.12.2016)

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