Schockbilder auch auf Zigarettenautomaten?

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SymbolbildBruckberger / Die Presse
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Die Schockbilder und Warnhinweise auf den Packungen sollten eigentlich vom Zigarettenkauf abhalten. An Automaten sieht man sie allerdings erst nach dem Erwerb.

Schockbilder auf Zigarettenschachteln sollen seit einigen Monaten in Österreich die Konsumenten vom Kauf bzw. vom Rauchen selbst abhalten. Da die abschreckenden Bilder beim Erwerb an einem Automaten erst nach dem Kauf sichtbar sind, dürften Automaten ohne Warnhinweise und Schockbilder die EU-Richtlinien verletzen. In Deutschland habe nun der Justizsenat eine entsprechende Entscheidung gefällt, berichtet der Radiosender Ö1 am Freitag. Die dortigen Bundesländer seien nun mit der Umsetzung betraut. Auch Österreich ist an dieselben Richtlinien gebunden.

Im österreichischen Gesundheitsministerium ist das deutsche Urteil laut dem Ö1-Bericht bekannt, gemeinsam mit dem - für Monopolfragen zuständigen - Finanzministerium werde das weitere Vorgehen geprüft. Ob am Ende des Prozesses eine Schockbilder-Pflicht oder gar ein komplettes Verbot von Automaten komme, sei noch offen. Aktuell zieren jedenfalls nicht selten aufmunternde Tabakwerbungen die Automaten.

An ein Aus für die Zigarettenautomaten glauben Experten übrigens nicht. "Wichtig ist aber jetzt mal, Klarheit zu bekommen", meint Josef Prirschl, Obmann der Tabaktrafikanten. Wenn es neue Vorgaben geben sollte, dann seien diese umzusetzen. Der Tabaksektor setze in Österreich pro Jahr 3,3 Milliarden Euro um. Der Anteil bei den Automaten mache davon - abhängig vom Standort - zehn bis 30 Prozent aus, sagte Prirschl. Ein Verbot wäre "für Trafikanten ein enormer wirtschaftlicher Einbruch."

>> Bericht im "Ö1-Morgenjournal"

(Red./APA)

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