Graz: Finanzstadtrat Rüsch will gehen, Nagl „einspringen“

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PK OeVP GRAZ: NAGL / RUeSCHAPA/INGRID KORNBERGER
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ÖVP-Stadtrat Gerhard Rüsch (68) nimmt Abschied von der Politik.

Graz. Knapp vor der Neuwahl in Graz am 5. Februar kündigt ein langjähriger ÖVP-Stadtrat seinen Rückzug an: Gerhard Rüsch. Der frühere TU-Wien-Forscher war seit 2001 in knapp der Hälfte aller Kommunalabteilungen aktiv und seit 2008 unter anderem für Finanzen zuständig.

Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) verabschiedete den „Sir“ der Grazer Politik am Mittwoch und kündigte an, dass er künftig die Agenden seines Finanzstadtrates wieder selbst übernehmen möchte. Nagl war von 1998 bis 2003 für Finanzen zuständig. Er würdigte Rüsch als einen Experten, der viel aushalten musste: „Er wurde etwa bei der Verlängerung der Straßenbahnlinie 6 mit Eiern beworfen.“ Auf den Rat des gebürtigen Vorarlbergers wolle er auch in Zukunft nicht verzichten.

Rüsch meinte, er habe nie bereut, für die ÖVP in die Politik gegangen zu sein. Er gab in seiner letzten Pressekonferenz einen Rückblick auf seine 16 Jahre in Graz. Pro Jahr seien seit 2008 durchschnittlich 130 Millionen Euro vom „Haus Graz“ (ohne Energie Graz und Immobilientransaktionen) in Investitionen für die Stadt geflossen. Kumuliert ergebe sich ein Betrag von gut einer Milliarde Euro. Für diese Investitionssumme sei ein Fünftel mit Krediten gestemmt worden. Der Schuldenstand der Stadt Graz liegt bei mehr als 1,1 Mrd. Euro. Laut Rüsch dürften rückblickend für 2016 nicht mehr als fünf Mio. Euro an neuen Verbindlichkeiten hinzukommen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.01.2017)

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