Kinder gequält: Berufsverbot für oststeirischen Arzt

Jener praktische Arzt, der seine vier Kinder jahrelang gequält haben soll, darf vorläufig nicht mehr in seiner Praxis ordinieren.

Jener oststeirische Arzt, dem vonseiten der Staatsanwaltschaft schwere strafrechtliche Vergehen gegenüber seinen minderjährigen Kindern vorgeworfen werden, darf vorerst nicht mehr ordinieren. Ihm wurde "mit sofortiger Wirkung" die Berufsausübung vorläufig bis zum rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens untersagt, gab Gesundheitslandesrat Christopher Drexler am Dienstag bekannt.

Die Maßnahme habe das Land laut Ärztegesetz "bei Gefahr in Verzug zum Schutz der Allgemeinheit bis zur Klärung des Tatverdachts" anzuordnen. Bei der Vollziehung der entsprechenden Bestimmungen bestehe kein Ermessensspielraum, Rechtsmittel seien gegen den Bescheid nicht zulässig.

Der steirische Arzt soll seine eigenen Kinder jahrelang gequält haben. Der Mediziner muss sich deswegen seit Mitte Jänner vor dem Straflandesgericht in Graz verantworten.

Im Zuge der Ermittlungen kamen auch andere Vorwürfe gegen den Mann und sein Umfeld auf. Brisant sind mögliche Interventionsversuche von politischer Seite. Die Kinder und Ex-Frau des Angeklagten hatten im Dezember angezeigt, dass jener Gerichtsgutachter, der die Kinder untersuchen sollte, zu einer falschen Begutachtung angestiftet worden sein soll.

(APA )

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