Wintereinbruch: A21 in beiden Fahrtrichtungen gesperrt

Winterliche Verhältnisse am Mittwoch auch in Ramsau am Dachstein
Winterliche Verhältnisse am Mittwoch auch in Ramsau am Dachstein APA/MARTIN HUBER
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Der starke Schneefall verlagert sich nun in den Osten Österreichs. Vor allem im Westen sind zuletzt für die Jahreszeit wahre Schneemassen gefallen.

Aufgrund der starken Schneefälle blieb die A21 (Außenring Autobahn) am Mittwoch bis auf weiteres in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, berichtete die Asfinag. Auf den Steigungen im Bereich Hochstraß Richtung A1 (Westautobahn) blieben trotz der Schneeräumung immer wieder Fahrzeuge hängen. Die Richtung Wien war frei von Verkehr, wurde jedoch gesperrt, um die Einsatzkräfte zur Staustelle zu schicken.

"Wir fahren nun mit einer Räumstaffel mit Polizeibegleitung gegen die Richtungsfahrbahn über die A 21", sagt Heimo Maier-Farkas, Leiter des Autobahnbetriebes, "dann leiten wir die Pkw über die Betriebsumkehr auf die Fahrtrichtung Wien um." Nur so könnten die Pkw-Fahrer aus dem Stau geholt werden. Danach würde mit den Räumstaffeln wieder in Fahrtrichtung Steinhäusl geräumt. Die Versorgung der Autofahrer wurde durch das Rote Kreuz übernommen.

Lkw müssten die Sperre der A21 Richtung Steinhäusl auf der Autobahn abwarten. Nach derzeitigem Stand werde die Sperre noch bis in die späteren Abendstunden dauern. Da die Schneefälle im Bezirk rund um Alland anhaltend stark sind, wurden die parallel zur A 21 führenden Landesstraßen durch die Bezirkshauptmannschaft Baden gesperrt.

Schneefall verlagert sich nach Osten

Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sind in den vergangenen Tagen für die zweite Aprilhälfte wahre Schneemassen gefallen: Am Arlberg sowie in den Nordtiroler Kalkalpen ist in höheren Lagen zum Teil bereits mehr als ein Meter Neuschnee zusammengekommen, in Warth am Arlberg etwa beträgt die Gesamtschneehöhe mittlerweile 84 Zentimeter, berichtet der Wetterdienst Ubimet am heutigen Mittwoch. Vor allem im Westen wird die Lawinensituation bereits als "kritisch" bezeichnet.

Bis Donnerstag soll nun in vielen Teilen der Alpen weiterer Neuschnee fallen. Am meisten, bis zu ein halber Meter, diesmal vom Ötscher und Hochschwab bis zum Semmering. Selbst im Raum Wien sollte man sich bis Donnerstagfrüh auf bis zu 5 Zentimeter nassen, schweren Neuschnee einstellen, so Ubimet am Mittwoch in einer Aussendung.

Dichtes Schneetreiben in Wien

Auch in Wien fielen Mittwochfrüh die ersten Flocken, am Nachmittag intensivierte sich der Schneefall erneut. Sehr viel Neuschnee kommt hingegen in Teilen Niederösterreichs sowie in der nordöstlichen Steiermark zusammen. Verbreitet sollen dortbis Donnerstag 20 bis 40 Zentimeter, im steirischen Gesäuse, im Mariazellerland, sowie in den Staulagen von Ötscher, Rax, Schneeberg und Semmering lokal sogar mehr als ein halber Meter fallen. Dazu weht in diesen Regionen teils orkanartiger Nordwestwind, der zu massiven Schneeverwehungen führen kann. Man sollte sich dort jedenfalls bis Donnerstagmittag auf tiefwinterliche Verhältnisse und entsprechend schwierige Verkehrsbedingungen einstellen.

Zum Teil mehr als ein Meter Neuschnee

Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut ist der stärkste Schneefall überstanden. Zwar schneit es hier weiterhin zeitweise, aber nicht mehr so intensiv wie zuletzt. Die Schneemengen sind für diese Jahreszeit aber enorm: Im Arlberggebiet und im hinteren Bregenzerwald fiel in den letzten Tagen zum Teil mehr als ein Meter Schnee. Viel Schnee liegt aber auch in den Tälern: In Schröcken etwa 67 Zentimeter, im Tiroler Seefeld 34 Zentimeter und in Reutte 28 Zentimeter. 5 bis 15 Zentimeter liegen aber auch im Inntal, in weiten Teilen Salzburgs sowie in Teilen Oberösterreich und der Obersteiermark.

Ein langsames Ende des Schneefalls zeichnet sich für Donnerstag ab. In der oft klaren und windstillen Nacht auf Freitag gehen die Tiefstwerte örtlich auf unter minus 10 Grad zurück, mit Frost muss man aber in allen Landesteilen rechnen. Selbst im Raum Wien ist Freitagfrüh Frost bis minus 3 Grad zu erwarten.

Ubimet

"Kritische" Lawinensituation

In Tirol sprechen die Experten des Lawinenwarndienstes von einer "kritischen" Lawinensituation in den Tourengebieten. Sie stuften die Gefahr oberhalb von etwa 2.000 Metern verbreitet mit "erheblich", also Stufe 3 der fünfteiligen Skala, ein. Im Norden des benachbarten Bundeslandes Vorarlberg ist die Gefahr oberhalb von 2.000 Metern sogar "groß" (Stufe 4), in den anderen Landesteilen "erheblich" (Stufe 3). In den Nordstaulagen fielen seit Samstag 150 Zentimeter Neuschnee, im Süden 70 bis 90 Zentimeter.

Die Hauptgefahr geht von frischen, aber auch älteren Triebschneeansammlungen aus, die sich noch nicht ausreichend verfestigen konnten. Eine Lawinenauslösung ist zumeist schon bei geringer Zusatzbelastung möglich, also schon durch das Gewicht eines einzelnen Wintersportlers. Gefahrenstellen liegen vor allem in steilen, schattseitigen Hängen sowie Kammlagen aller Expositionen. Anzahl und Verbreitung der Gefahrenstellen nehmen dabei mit der Seehöhe zu, so die Experten. Aus steilen Einzugsgebieten sei zudem auf einzelne Selbstauslösungen oberflächlicher Lockerschneelawinen zu achten.

(Ubimet/Red./Apa)

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