15-Jährige vergewaltigt: Verdächtiger aus Asylwerberunterkunft

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Nach der zweifachen Vergewaltigung einer 15-Jährigen in einem Gebüsch nahe dem Messegelände Tulln hat die Polizei einen Bewohner einer Asylwerberunterkunft als Verdächtigen "in Obhut", wie offiziell bestätigt wurde.

Offenbar verzeichnet die Landespolizeidirektion Niederösterreich im Falle der zweifachen Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens einen ersten Ermittlungserfolg: Nachdem bei 59 Bewohnern von Asylunterkünften - diese Unterkünfte liegen in der Nähe des Tatorts - DNA-Proben (per Mundhöhlenabstrich) genommen worden waren, dürfte es nun einen Treffer gegeben haben. Konkret wollte die Polizei dies noch nicht bestätigen. Jedoch erklärt Sprecher Johann Baumschlager der "Presse": "Ein Bewohner einer Asylunterkunft ist in polizeilicher Obhut."

Die Tat hatte sich bereits Ende April in den Abendstunden ereignet. Schauplatz war ein Grüngelände mit Bäumen und Büschen im Bereich des Messegeländes Tulln. In der Nähe liegen Containerdörfer für Asylwerber bzw. ein Asylwerberwohnhaus.

Jeweils zwei Männer sollen die 15-Jährige gehalten haben, während sie vergewaltigt wurde. Das - schwer traumatisierte - Opfer selbst hatte der Polizei laut "Presse"-Informationen erklärt, dass es sich um Täter "ausländischer" Herkunft handle.

"Massen-DNA-Tests" im Auftrag der Staatsanwaltschaft

Daher mussten im Auftrag der Staatsanwaltschaft St. Pölten 59 Männer DNA-Proben abgeben. Noch ist die Auswertung nicht komplett. Aber eine DNA-Spur, die sich auf der Hose des Opfers befunden hatte und die nun mit den abgegebenen DNA-Proben verglichen wurde, hat nun einen konkreten Täter ins Visier der Ermittler gerückt. Ob die Staatsanwaltschaft St. Pölten für diesen Mann die U-Haft beantragt, stand zuletzt noch nicht fest. Die Polizei hofft nun freilich, dass der Verdächtige mutmaßliche Komplizen nennt, es soll insgesamt drei Täter geben.

Nach Bekanntwerden der Tat hatte es Diskussionen über die Tatsache gegeben, dass die Polizei das Verbrechen erst so spät öffentlich bekannt gegeben hat. Dies erklären die Ermittler so: Man habe sich "mit Informationen zurückgehalten, um die erste Phase der Ermittlungen nicht zu gefährden". Es sei vor allem darum gegangen, dass sich mögliche Täter vor der Abgabe einer DNA-Probe nicht absetzen. Der Bereich um die Asylwerber-Unterkünfte sei verstärkt bestreift worden.

Bürgermeister: "Verweigere Aufnahme weiterer Flüchtlinge"

Der Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk sagte: „Für mich gibt es null Toleranz gegenüber straffälligen Asylwerbern, die das Gastrecht missbrauchen. Angesichts dessen, was diese Verbrecher dem Mädchen angetan haben, ist die volle Härte des Gesetzes gefordert.“

Der Bürgermeister hat der zuständigen Stelle beim Land Niederösterreich heute mitgeteilt, dass Tulln bis auf weiteres die Aufnahme weiterer Flüchtlinge in Tulln verweigert. Das solle den notwendigen Freiraum schaffen, der nötig ist, um die Vorkommnisse zu analysieren.

Gleichzeitig werde die Betreuung all jener Flüchtlinge, die sich bereits in Tulln befinden und die sich "an die hier geltenden Regeln und Gesetze halten, fortgesetzt". Denn: „Jene, die sich nichts zu Schulden kommen lassen, sollen für andere nicht den Kopf hinhalten müssen.“

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