Salzburg: Patient doch nicht an H1N1 gestorben

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Symbolbild(c) AP (HERMANN J. KNIPPERTZ)
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Vor einer Woche ist ein Patient mit H1N1-Infektion im Spital Schwarzach gestorben - allerdings nicht an der Grippe, sondern an einem Herzinfarkt. Das hat die pathologische Untersuchung ergeben.

Jener Patient, der vor einer Woche im Krankenhaus Schwarzach (Pongau) gestorben ist, ist nach Vorliegen aller Untersuchungen an den Folgen eines bereits ein bis zwei Tage alten Herzinfarktes und nicht an der neuen Grippe gestorben. Pathologisch-anatomisch konnten weder Hinweise für eine akute Virusinfektion noch für eine bakterielle Superinfektion der Lungen gefunden werden, teilte Univ.-Prof. Reinhard Lenzhofer vom Krankenhaus Schwarzach am Dienstag mit. Landessanitätsdirektor Christoph König hatte am 10. November über Medien verkündet, dass es in Salzburg das erste Schweinegrippe-Opfer gebe.

Der Patient kam am 7. November gegen 10 Uhr mit der Rettung mit den Zeichen eines beginnenden Schockzustandes in das Krankenhaus. Kurze Zeit später starb er an Herzversagen. Er hatte bereits einige Tage lang an massivem Erbrechen gelitten.

Nach Vorliegen der Ergebnisse aller pathologischen Untersuchungen konnte als Todesursache ein großer Vorderwandinfarkt festgestellt werden, der etwa zwei Tage alt war und letztlich zum kardiogenen Schock geführt hat, hieß es in der Mitteilung des Krankenhauses Schwarzach. "Das betroffene Herzkranzgefäß war bereits vor diesem Ereignis zu ca. 90 Prozent eingeengt gewesen." Als mitauslösende Ursache für diesen akuten Gefäßverschluss könne der massive Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen im Rahmen der H1N1-Virusinfektion mit nachfolgender Austrocknung schuld sein.

Zwei Patienten im kritischen Zustand

Von den Schweinegrippe-Patienten auf der Intensivstation der Salzburger Landeskliniken (SALK) waren am Dienstag weiterhin zwei Patienten in sehr kritischem Zustand. Für den 77-Jährigen, der sich ursprünglich wegen eines chronischen Nierenleidens im Spital befand und einer 62-jährigen Risikopatientin bestehe Lebensgefahr, sagte SALK-Pressesprecherin Mick Weinberger.

An Vorarlbergs Schulen dürfte sich die Grippe-Situation langsam etwas entspannen. Zwar sind zwei weitere Schulklassen an Hauptschulen in Bürs (Bezirk Bludenz) und Rankweil (Bezirk Feldkirch) wegen Grippefällen geschlossen worden, dafür beging die Hauptschule Lustenau-Kirchdorf, die vor einer Woche wegen der Schweinegrippe zusperrte, ihren "ersten Schultag". Es gebe nur mehr vereinzelt grippekranke Kinder, hieß es dort. Insgesamt sind laut den Behörden in Vorarlberg derzeit 22 Klassen geschlossen. Insgesamt zwölf Kindergärten und 34 Schulen sind derzeit in Tirol von Schließungen aufgrund von Schweinegrippe-Erkrankungen betroffen.

In Wien wurden weiterhin zwei Patientinnen intensivmedizinisch gegen die A(H1N1)-Influenza behandelt. Am Zustand jener 28-jährigen Frau, die im AKH versorgt wird, habe sich nichts geändert, hieß es. Weiterhin auf dem Weg der Besserung befindet sich jene Frau, die im Hanusch-Krankenhaus liegt, teilte eine Sprecherin der Wiener Gebietskrankenkasse mit.

(APA)

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