Fall Lucile: Offenbar Verdächtiger in Deutschland festgenommen

AUT 2014 01 15 GEWALT KRIMINALITAET REPORTAGE AM SCHAUPLATZ DES MORDES UND MIT INTERVIEWPARTNERN
AUT 2014 01 15 GEWALT KRIMINALITAET REPORTAGE AM SCHAUPLATZ DES MORDES UND MIT INTERVIEWPARTNERN(c) imago/Roland M�hlanger (imago stock&people)
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Vor über drei Jahren wurde die Studentin Lucile in Kufstein getötet. Der nun festgenommene Tatverdächtige soll auch eine andere Frau getötet haben.

Im Fall der vor drei Jahren in Kufstein getöteten 20-jährigen Studentin Lucile K. aus Frankreich ist ein offenbar Verdächtiger in Deutschland festgenommen worden. Dies teilte die Polizei am Freitagabend mit. Der Täter soll Anfang November auch eine 27-jährige Joggerin in Endingen bei Freiburg in Deutschland getötet haben. Die Ermittler hatten an beiden Opfern DNA-Spuren der selben Person gefunden.

Laut deutscher Presseagentur dpa, die sich auf die "Bild"-Zeitung beruft, soll es sich um einen Fernfahrer handeln, der im Raum Freiburg arbeitet. Nähere Informationen zu dem Fall will die Freiburger Polizei morgen, Samstag, bei einer Pressekonferenz in Endigen mitteilen.

Beide sichergestellten DNA-Spuren waren von schlechter Qualität. Die am Tatort in Kufstein gefundene DNA wurde hochgerechnet, und dieses Profil dann mit den in Deutschland sichergestellten Fragmenten direkt verglichen. Das Ergebnis lasse keinen vernünftigen Zweifel zu, dass es sich nicht um dieselbe Person handelt, hatten die Ermittler im Jänner bekannt gegeben. Doch auch die Veröffentlichung eines Phantombilds in Deutschland lieferte zunächst keine heiße Spur.

Eisenstange wie aus Lkw-Führerkabinen

Auch eine Reihe anderer Umstände ließ die Ermittler nicht daran zweifeln, dass beide Verbrechen von ein und dem selben Täter begangen worden waren. Neben der Auswahl der Opfer und wie diese nach der Tat abgelegt wurden, war auch auffallend, dass beide an einem Sonntag getötet worden waren.

Beide Opfer wurden mit massiver Gewalteinwirkung erschlagen - Lucile mit einer Eisenstange, die bei hydraulischen Hebesystemen etwa bei Lkw-Führerkabinen zum Einsatz kommt. Auch in Deutschland dürfte die Tatwaffe eine Art Eisenstange gewesen sein, sie blieb aber bis zuletzt verschwunden. Darüber hinaus wurden beide Opfer sexuell missbraucht. Während der Übergriff bei Lucile laut den Ermittlern "leicht" war, wurde die 27-Jährige in Deutschland schwer missbraucht.

Die 27-jährige Deutsche war am 10. November, vier Tage nach ihrem Verschwinden, tot in einem Waldstück nahe ihrem Wohnort gefunden worden. Die Frau wurde vergewaltigt und umgebracht. Die Leiche der Französin, die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner 2014 von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf. Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn, eine Eisenstange.

(APA)

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