Kern unterstützt Muslime

INTERRELIGOeSES IFTAR (FASTENBRECHEN) ANL. DES FASTENMONATS RAMADAN DER ISLAMISCHEN GLAUBENSGEMEINSCHAFT IN OeSTERREICH: KERN
INTERRELIGOeSES IFTAR (FASTENBRECHEN) ANL. DES FASTENMONATS RAMADAN DER ISLAMISCHEN GLAUBENSGEMEINSCHAFT IN OeSTERREICH: KERNAPA/GEORG HOCHMUTH
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Christian Kern besuchte das Fastenbrechen der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Er wolle ein Bündnispartner der Muslime sein.

Wien. Bundeskanzler Christian Kern war Mittwochabend beim Fastenbrechen der Islamischen Glaubensgemeinschaft zu Besuch und sprach den Muslimen dort seine Unterstützung aus. Er klagte über die zunehmende Tendenz, mehr als 600.000 Menschen in eine Ecke zu stellen und dafür Vorschub zu leisten, dass sie Österreicher zweiter Klasse seien. Er selbst versprach, dass er ein Bündnispartner der Muslime sein werde, der dieses Phänomen bekämpft. „Ich persönlich stehe dafür ein, dass Sie Ihre Religion in Österreich ausleben können.“

Er wehrt sich gegen den Satz, dass alle Terroristen Muslime seien, denn von da an sei es nur mehr ein kleiner Sprung zum Satz, dass alle Muslime Terroristen seien. Und: „Wir haben vor über 70 Jahren erlebt, wie Gewalt der Worte zu Gewalt der Taten wurde.“

Gleichzeitig mahnte er auch, dass sich alle Menschen in Österreich zur Vielfalt bekennen müssten. Er forderte ein klares Bekenntnis, Rassismus jeder Art, Antisemitismus, Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen zu bekämpfen. Daher sei er glücklich über die jüngste Initiative der Imame.

Deklaration gegen Extremismus

Denn am kommenden Mittwoch wollen die rund 300 Imame der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) eine Deklaration gegen Extremismus unterzeichnen. Wie der „Kurier“ berichtet, sollen dazu die Prediger im Islamischen Zentrum in Wien Floridsdorf zusammenkommen. Die Deklaration soll an alle Parlamentarier, an Medien sowie andere Religionsgemeinschaften übermittelt werden – und nicht die letzte Aktion bleiben. Für den Sommer ist eine Menschenkette vom Islamischen Zentrum über die Donaubrücke bis zur nächsten katholischen Pfarre geplant.  (eko)

(Die Presse", Print-Ausgabe, 8.6.2017)

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