Wegen Mordes Verurteilter in NÖ versehentlich entlassen

Das Gericht entschied auf bedingte Entlassung, die Staatsanwaltschaft legte Rechtsmittel ein, wovon das Gefängnis nichts wusste. Der Mann wurde per Anruf zurückbeordert und sitzt wieder in seiner Zelle.

Aus der Justizanstalt Gerasdorf in Niederösterreich ist ein wegen Mordes Verurteilter versehentlich bedingt entlassen worden. Er wurde per Anruf zurückbeordert und sitzt wieder in seiner Zelle, bestätigte der stellvertretende Anstaltsleiter Thomas Binder auf Anfrage einen Bericht der
Tageszeitung "Heute" (Dienstag-Ausgabe). Es sei "ein Fehler"
passiert.

Gericht entschied auf bedingte Entlassung

Der laut "Heute" 22-Jährige war 2012 wegen Mordes zu zehn Jahren
Haft verurteilt worden. Binder zufolge hat das Gericht eineinhalb
Monate vor dem Hälfte-Stichtag auf bedingte Entlassung entschieden.
Die Staatsanwaltschaft habe jedoch Rechtsmittel eingelegt, "wovon
wir nichts wussten". Der somit nicht rechtskräftige Beschluss wurde
am vergangenen Freitag um 8.30 Uhr umgesetzt und der Insasse bedingt
entlassen. Laut dem stellvertretende Anstaltsleiter traf nur etwa
zweieinhalb Stunden später der Beschluss des Oberlandesgerichtes
ein. Und der habe darauf gelautet, dass es keine bedingte Entlassung
gebe.

Der 22-Jährige, der bereits Ausgänge hatte, sei darüber
informiert worden. Die versehentliche Entlassung sei in der Folge
ebenfalls in einen Ausgang umgewandelt worden, erläuterte Binder.
Der Insasse sei Montagfrüh nach Gerasdorf zurückgekehrt.
Hinsichtlich der bedingten Entlassung ist nun wieder das
Vollzugsgericht am Wort.

(APA)

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