Trockenheit: Donauwasser für die Landwirtschaft

Um genug Wasser in den Trockengebieten zu haben, denkt die Landwirtschaftskammer über die Umleitung von Donauwasser nach.
Um genug Wasser in den Trockengebieten zu haben, denkt die Landwirtschaftskammer über die Umleitung von Donauwasser nach.(c) APA/HANS PUNZ
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Der Präsident der Landwirtschaftskammer fordert Pipelines, mit denen Wasser von der Donau zu Trockengebieten gepumpt wird. Eine Machbarkeitsstudie wird in Auftrag gegeben.

Wien/St. Pölten. Es ist ein Vorstoß, der für Aufregung sorgt. Mitten in der Hitzewelle, der eine lange Phase der Trockenheit voraus ging, forderte Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer im Ö1-Morgenjournal: Obst- und Gemüseplantagen im Umkreis von rund 50 Kilometer der Donau müssten Wasser aus der Donau auf die Felder umleiten dürfen – um die negativen Folgen der Trockenheit zu reduzieren. Dieser Vorstoß eröffnet Fragen – „Die Presse“ bringt dazu die wichtigsten Fakten.

1 Was ist der Hintergrund der Forderung der Landwirte-Vertretung?

Der heurige Sommer wird von einer langen Trockenperiode im Osten Österreichs begleitet, die Böden im Marchfeld sind teilweise mit trockenen Rissen durchzogen. Hinter dem Vorstoß der Landwirtschaftskammer (LK) steht allerdings mehr als die aktuelle Trockenheit: Große Teile Niederösterreichs zählen zu den wärmsten und trockensten Regionen Österreichs. Dazu kommt in den vergangenen Jahrzehnten ein markanter Temperaturanstieg, während die Regenmenge sank. So wurde etwa in Hollabrunn 2003 eine Niederschlagsmenge von 210,7 Millimeter gemessen. Rund zehn Jahre später (2015) wurden nur mehr 135,8 Millimeter gemessen. Dazu wird die Zahl der Hitzetage (Tage mit über 30 Grad) massiv steigen – in den wärmsten Regionen Niederösterreichs laut Studie von etwa 20 auf 40 Tage innerhalb von drei Jahrzehnten. „Wenn wir dann nicht von Gemüse aus Dänemark abhängig sein wollen“, so Schultes, „müssen wir handeln.“

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