Erneut heftige Unwetter über Österreich

Schäden nach Unwettern in der Steiermark
Schäden nach Unwettern in der SteiermarkAPA/BFV LIEZEN/SCHLÜSSLMAYR
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Im steirischen Oberwölz mussten erneut Häuser evakuiert werden, der Öblarner Ortskern wurde überflutet.

Kaum waren die Aufräumarbeiten angelaufen, ist es in der Nacht auf Sonntag zu neuerlichen Unwettern gekommen. Im steirischen Oberwölz (Bezirk Murau) mussten erneut Häuser evakuiert werden, Bäche traten wieder über die Ufer und Hänge rutschten ab. In Knittelfeld (Bezirk Murtal) rettete die Feuerwehr Menschen aus einem weggeschwemmten Pkw. Der Öblarner Ortskern (Bezirk Liezen) wurde überflutet.

Neben den Bezirken Murau und Murtal zog die Gewitterfront auch über den Bezirk Liezen, wo neuerlich rund 350 Feuerwehrleute im Einsatz waren. Bereits am Nachmittag hatte ein Rückhaltebecken am Gröbminger Hausberg, der Kammspitze, den Wassermassen nicht mehr stand gehalten. In Folge trat der Hofmanningbach über die Ufer und überschwemmte Keller in Gröbming.

In Leoben verursachte der Starkregen ebenfalls Überschwemmungen, zahlreiche Keller mussten von den Feuerwehren ausgepumpt werden. Außerdem hatte ein Blitz in den Turm der Waasenkirche eingeschlagen. Es kam zu einem Brand in der Kirchturmspitze, der von den Einsatzkräften über eine Drehleiter mit Wasserwerfern bekämpft wurde. Die Flammen waren rasch gelöscht. Die meisten überfluteten Straßen in Leoben wurden von den Feuerwehrleuten binnen weniger Stunden wieder freigeräumt.

Pkw auf Felbertauernstraße von Schlammmassen erfasst

In Tirol waren besonders das Ziller-, Wipp- und Stubaital sowie Osttirol betroffen. Auf der Felbertauernstraße wurde laut Polizei gegen 20.15 Uhr der Wagen eines 45-jährigen Schweden von den Schlammmassen erfasst, als im Bereich des Peterbachgrabens eine Mure abging und die Straße bis zu einem halben Meter hoch verschüttete. Der Mann und seine 46-jährige Begleiterin konnten sich selbst befreien und blieben unverletzt. Sie wurden zu ihrem Quartier nach Matrei gebracht. Die Felbertauernstraße bleibt voraussichtlich bis Sonntagvormittag gesperrt. Auch im Kalser- und Virgental kam es zu Murenabgängen und Straßensperren.

Auch in den Salzburger Gebirgsgauen kam es in der Nacht auf Sonntag erneut zu schweren und zum Teil noch heftigeren Gewittern als in der Nacht zuvor. Nach schweren Murenabgängen sind Obertauern und Teile von Großarl nicht erreichbar. Insgesamt rückten in der Nacht 25 Feuerwehren mit 680 Mann zu rund 100 Einsätzen im Pinzgau, Pongau und Lungau aus.

Besonders stark betroffen ist der Pongau. Im Großarltal kämpfen die Einsatzkräfte noch gegen große Vermurungen, Teile von Großarl sind nicht erreichbar. Zwei Notlager wurden für Personen eingerichtet, die in den Ort fahren oder diesen verlassen wollen. Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde laut Polizei niemand verletzt.

Im Kärntner Wimbergergraben sorgten die Unwetter für einen Felssturz und eine Panne: Ein etwa halber Meter großer Steinbrocken war auf die Packerstraße (B70) gedonnert. Ein 47-jähriger Deutscher konnte mit seinem Wagen nicht rechtzeitig anhalten und fuhr über einige kleinere Felsstücke. Die Straßenmeisterei räumte die Fahrbahn binnen kurzer Zeit.

(APA)

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