Urban Explorer suchen verlassene Gebäude auf der ganzen Welt und dokumentieren ihren Verfall, auch in Österreich. Dabei kämpfen sie um Anerkennung – und gegen Vandalismus und Vorurteile.
Wenn Thomas Windisch sich einem neuen Gebäude nähert, sind alle seine Sinne angespannt. Zuerst sieht er sich die Baufälligkeit des Hauses an, überlegt, wie stabil die Mauern sind. Dann hört er genau hin, ob es irgendwo kracht. Das könnte ja bedeuten, dass sich noch jemand im Haus befindet. Dann achtet er auf den Geruch. „Schwarzen Schimmel braucht man wirklich nicht in der Lunge“, sagt er. Auch gefährliche Chemikalien hat er bei seinen früheren Touren in alten Gemäuern schon gefunden.
Erst wenn er einen Überblick hat, geht er ins Gebäude. Vorausgesetzt, es ist offen. „Ich breche keine Schlösser auf, ich werfe keine Fenster ein“, sagt er. Das ist ihm wichtig. Weil es ihn von den anderen unterscheidet. Den anderen, die seine Arbeit erschweren.