Oberösterreich: Sturm war unvorhersehbar

Am Sonntagvormittag wurde in der 2000-Einwohner-Gemeinde eine Gedenkmesse für die Opfer abgehalten.
Am Sonntagvormittag wurde in der 2000-Einwohner-Gemeinde eine Gedenkmesse für die Opfer abgehalten.(c) APA/MANFRED FESL
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Einsatzkräfte: Alle Auflagen wurden beachtet.

Wien. Nach dem Sturmunglück mit zwei Toten und 140 Verletzten, das sich in der Nacht auf Samstag im oberösterreichischen St. Johann am Walde ereignet hatte, zogen die Einsatzkräfte bei einer Pressekonferenz am Sonntag Bilanz über den Rettungseinsatz. Der Sturm sei demnach „unvorhersehbar“ gewesen, wie Vertreter von Rettung und Feuerwehr betonten. Man habe die Wetterlage ständig via Internet beobachtet. „Der Evakuierungsplan wurde noch um 19 Uhr besprochen“, sagte der örtliche Feuerwehrkommandant Erich Feichtenschlager. Das Unglück – eine Orkanböe hat die Aluminiumkonstruktion des Festzeltes umgerissen – ereignete sich gegen 22.30Uhr. Es befanden sich rund 700Personen bei dem Feuerwehrfest.

Der Evakuierungsplan habe laut Feichtenschlager gut funktioniert. Dieser sah vor, die Verletzten im Feuerwehrhaus unterzubringen. Erschwerend kam hinzu, dass auch Feuerwehrleute zu den Opfern zählten.

Staatsanwaltschaft prüft

Laut Landesfeuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner steht hinter dem Feuerwehrfest ein „sehr erfahrener, sehr umsichtiger und sehr vorsichtiger Veranstalter“. Es wurden alle Auflagen und Sicherheitsmaßnahmen beachtet. Das Zelt sei TÜV-geprüft und für solche Veranstaltungen wie auch für die Gegend geeignet. Laut dem Braunauer Bezirksrettungskommandanten Jochen Kaser sei der Einsatz ruhig abgelaufen. „Es gab keine Hektik.“

Die Staatsanwaltschaft hat die gesperrte Unfallstelle wieder freigegeben. Sie wird nun klären, ob alle Sicherheitsauflagen eingehalten und die Wetterwarnungen richtig eingeschätzt worden sind.

Am Sonntagvormittag wurde in der 2000-Einwohner-Gemeinde eine Gedenkmesse für die Opfer abgehalten. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2017)

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