Auf der Pirsch im Wiener Großstadtrevier

Georg Andrä und Carlo im Revier in Stammersdorf.
Georg Andrä und Carlo im Revier in Stammersdorf.(c) Daniel Novotny, fotonovo.at
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Manch ein Spaziergänger wundert sich, wenn in Wien ein Jäger vor ihm steht. Dabei liegen in der Metropole insgesamt 32 Reviere, in denen die Interessen von Läufern und Radlern, Winzern und Landwirten, Hundebesitzern und Jägern aufeinandertreffen. Letztere planen nun einen eigenen Knigge für das heikle Terrain.

Es ist einer der letzten Sommertage. Es riecht nach trockenem Gras, auf die Blätter der Weinreben heizt die Sonne, langsam geht es Schritt für Schritt bergauf. Carlo, der Deutsch-Drahthaar-Rüde, läuft vor, bleibt zurück, verschwindet in Hohlwegen, Büschen, einem malerischen Goldrutendickicht. Georg Andrä ist froh, dass sein Hund wieder begeistert bei der Sache ist. Eigentlich hatte die Tierärztin schon Einschläfern empfohlen, aber der Jäger hängt an seinem Hund – auch wenn es nur drei Gräser und zwei Bäume gibt, auf die das Tier nicht allergisch ist.

Aber schließlich ist der Hund auch ein Stadtkind: Wenige Minuten den Pfad hinauf weitet sich der Blick. Von der Anhöhe des Bisambergs aus erstreckt sich vor einem das Panorama der Großstadt – und unmittelbar davor Georg Andräs Revier. Eines freilich, in dem er selten so sichtbar unterwegs ist wie an diesem Nachmittag. Weil das Wild kaum untertags zu sehen ist. Und weil es wohl auch die Jäger selbst vorziehen, in Deckung zu bleiben. Jagd an einem Wochenende? Undenkbar.

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