Der im August nach langer Flucht verhaftete Exsportler wurde in Kiew entlassen. Das Verfahren geht weiter.
Kiew/Wien. Der mit Vorwürfen des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen konfrontierte zweifache Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher ist am Freitag in Kiew aus der Auslieferungshaft entlassen worden. Sein Verteidiger Bernhard Lehofer bestätigte dementsprechende Berichte. „Das Auslieferungsverfahren wird auf freiem Fuß fortgesetzt“, bezog sich Lehofer auf die wenige Stunden zuvor getroffene Entscheidung eines ukrainischen Richters.
Die Enthaftung ist insofern nicht überraschend gekommen, als das Bezirksgericht Kiew-Podil den 57-jährigen Ex-Judoka auf die Dauer von 40 Tagen inhaftiert hatte, nachdem dieser am 1. August auf Ersuchen der Wiener Justiz in einer Wohnung in Kiew festgenommen worden war. Nach Seisenbacher war international gefahndet worden, nachdem er sich seinem Prozess, der am 19. Dezember 2016 am Wiener Landesgericht hätte starten sollen, per Flucht entzogen hatte, die ihn über Georgien in die Ukraine führte.
Seisenbacher soll nach seiner aktiven Karriere als Trainer in einem Wiener Judoverein, so die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Wien, zwischen 1997 und 2004 zwei im Tatzeitraum unmündige Mädchen missbraucht haben. Seisenbacher hat sich zu den Anschuldigungen nie öffentlich geäußert.
(Red./APA)