„Burkaverbot“: Verschleierung verboten – und jetzt?

Diese Frau – hier bei einem Streifgang mit Medienbegleitung im Zell am See am Sonntag – war eine der Ersten,die aufgefordert wurde, die Verschleierung abzunehmen. Seither kam es im Bundesland Salzburg zu einzelnen solcher Abmahnungen, in Wien ist bisher ein Fall bekannt.
Diese Frau – hier bei einem Streifgang mit Medienbegleitung im Zell am See am Sonntag – war eine der Ersten,die aufgefordert wurde, die Verschleierung abzunehmen. Seither kam es im Bundesland Salzburg zu einzelnen solcher Abmahnungen, in Wien ist bisher ein Fall bekannt.(c) APA/BARBARA GINDL
  • Drucken

Seit Sonntag ist eine Gesichtsverschleierung verboten. Die erste Bilanz nach dem öffentlichkeitswirksamen Start: Es wird entspannter gehandhabt. Nennenswerte Zwischenfälle gab es bisher nicht, dafür neue skurrile Regulative.

Wien. Es war ein unschöner Start – mit Bildern, die wohl auch bei Befürwortern des Vollverschleierungsverbotes für Unbehagen sorgen: Polizisten, die (mit Medienbegleitung) Frauen auffordern, ihr Gesicht freizulegen. Frauen, die den Schleier ablegen und sogleich fotografiert werden. Und quasi als Kollateralregelung wurde festgelegt und klargestellt, wann man Clownnasen, Krampusmasken oder Atemmasken tragen darf. Seit Monatsbeginn gilt das Verschleierungsverbot. Eine erste Bilanz.

1 Was hat sich in Wien seit dem Verbot verändert?

Die Gesichter bleiben versteckt. Regenschirme, Kapuzen und der eine oder andere Schal, verdächtig weit über Mund und Nase gezogen – darf man das? Ist es kalt genug dafür? Fragen, die im Wiener Regen zuletzt niemand gestellt hat, zumindest nicht die Polizisten in der Wiener Innenstadt – die schreiten bei dieser Art herbstlicher Verhüllung nicht ein. Vollverschleierte muslimische Frauen, für die das Verbot gedacht war, sind ohnehin nicht in Sicht. Überhaupt herrscht in den nobleren Einkaufsstraßen der Stadt eher das Credo, „es wird schon nicht so heiß gegessen werden“, wenn die anfängliche Aufregung erst einmal vorbei ist, sagt Rainer Trefelik vom Modehaus Popp & Kretschmer und Sprecher der Wiener Händler. Kunden zu vertreiben, habe niemand im Sinn, sagt er. Er geht von einem verhältnismäßigen Umgang mit dem Verbot in den Geschäften und von Behördenseite aus.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.