Wien rückt näher an die Seidenstraße

Walter Ruck
Walter RuckAPA/HERBERT PFARRHOFER
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China will in den nächsten Jahrzehnten bis zu einer Billion Euro in die Infrastruktur zwischen China und Europa investieren. Wiens Wirtschaft will sich hier einen Teil des Kuchens sichern – trotz Anlaufschwierigkeiten seitens der Politik.

Peking. „Es geht um das größte Wirtschaftsprojekt in der Geschichte der Menschheit“, formulierte es Walter Ruck eindringlich. Nachsatz: „Und wieder einmal ist Österreich spät dran.“ Was der Präsident der Wirtschaftskammer Wien mit dieser deutlichen Warnung vor Wirtschaftsvertretern in Peking am Sonntag meinte: China arbeitet an einem Jahrhundertprojekt, konkret an den Plänen eines neuen Handelsweges zwischen China und Europa, die nach Fertigstellung der Planungen innerhalb von Jahrzehnten umgesetzt werden sollen.

Diese „neue Seidenstraße“ soll beide Wirtschaftsräume auf mehreren Verkehrswegen (Straße, Schiene, Seeweg) deutlich besser vernetzen, um den Handel beider Wirtschaftsmächte anzukurbeln. Allerdings macht diese Hochleistungsstrecke nach aktuellen Planungen fast demonstrativ einen Bogen um Wien und Österreich – obwohl die Alpenrepublik bei ersten finanziellen Kooperationen mit Peking dabei war, sagt Ruck und kritisiert ein mangelndes Engagement der Bundesregierung. Als Folge könnten Milliarden Euro aus China, die in den Ausbau dieser Infrastruktur nach Europa gehen und Zehntausende Arbeitsplätze schaffen, direkt an Österreich vorbeifließen – während die Gebiete um Budapest und Belgrad wirtschaftlich enorm profitieren würden.

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