Salzburg: Mann saß neun Tage lang in Biwak-Schachtel fest

Ein Archivbild der Biwak-Schachtel
Ein Archivbild der Biwak-SchachtelAPA/ÖBRD/LOFER
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Der 44-Jährige wagte den Abstieg wegen des schlechten Wetters und der hohen Lawinengefahr nicht mehr. Ein Polizeihubschrauber barg den Deutschen.

Der Schneeschuhwanderer aus Deutschland, der im Salzburger Pinzgau notgedrungen acht Nächte in einer kleinen Biwakschachtel ausgeharrt hatte und am Dienstag sicher ins Tal gebracht worden war, hat sich am Mittwoch auf den Heimweg nach Traunreut gemacht. Das sagte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion.

Der 44-Jährige war am 15. Jänner von St. Martin bei Lofer (Pinzgau) mit seinen Schneeschuhen zur "Prax Biwakhütte" aufgebrochen. Er wollte in der kleinen Holzhütte in 1.800 Metern Seehöhe eine Nacht verbringen. Als er am nächsten Tag absteigen wollte, herrschte allerdings ein Schneesturm, weshalb er den Abstieg immer wieder verschob. Nachdem der Schneefall die ganze Zeit anhielt und in den vergangenen Tagen noch zunahm, wagte es der Mann wegen der hohen Lawinengefahr nicht mehr, die Hütte zu verlassen. Schließlich entschloss er sich am Dienstag, die Bergrettung zu rufen.

Von Polizeihubschrauber geborgen

Da ein Aufstieg zur Hütte aber wegen der großen Lawinengefahr nicht möglich war, wurde der 44-Jährige von einem Polizeihubschrauber geborgen. "Wir haben zu ihm gesagt, er soll in der Hütte warten, bis das Wetter einen Flug zulässt", schilderte Georg Leitinger von der Bergrettung Lofer. Am Nachmittag konnte der Helikopter schließlich fliegen, in der Nähe der Biwakschachtel landen und den Deutschen aufnehmen und ins Tal fliegen.

Der Mann war laut Polizei für das Unternehmen gut ausgerüstet. Er hatte zunächst ausreichend zu essen, sein Proviant war aber eigenen Angaben zufolge nach sechs Tagen erschöpft. Er meinte auch, dass die Wetter-App, welche er auf sein Handy geladen hatte, das total falsche Wetter angezeigt habe. Der 44-Jährige sei in guter Verfassung aber hungrig gewesen, sagte Bergrettungs-Einsatzleiter Martin Leitinger. Der erste Weg des Deutschen nach seiner Bergung war seinen Angaben zufolge in das nächste Lebensmittelgeschäft.

Der Deutsche habe nicht viel gesagt. Offenbar sei er schon länger unterwegs gewesen und von Berlin mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Pinzgau gekommen, so Leitinger. Laut Polizei-Sprecherin Irene Stauffer ist er am Mittwoch in Richtung seines Wohnortes Traunreut aufgebrochen.

(APA)

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